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AHO Aktuell - 20.10.2001
Stächele: "Im Bundesrat wurde eine gute Chance verpasst"
(aho) - In aller Deutlichkeit hat Baden-Württembergs Agrarminister, Willi
Stächele MdL, einen europaweiten Ausstieg aus den Legehennenbatterien
angemahnt. Mit dem Ausstiegsdatum 2009 hätte Frau Künast mit Rückgrat in
Brüssel gleiche Bedingungen für die europäische Geflügelwirtschaft aushandeln
können. Auch die neuen Modelle der Gruppenhaltung, die zu Ende 2004 von der
europäischen Kommission bewertet werden, hätten Berücksichtigung finden
können.
"Die Legehennen auszuweisen und die Eier aus ausländischen Legehennenbatterien
zu importieren sei keine Lösung", so Minister Stächele. Damit seien zwar
Gewissen und Bauch beruhigt aber die Unehrlichkeit greife Platz. Ein
verantwortbarer Kompromiss zwischen Tierschutz und Überlebensfähigkeit der
bäuerlichen Betriebe sei ohne Grund aufgegeben worden.
Auf nachdrücklichen Widerstand und Skepsis stößt das neue Öko-Verbraucher-
zeichen nach EG-Norm. Der verabschiedete Gesetzentwurf habe, so Stächele,
nur wenig Aussagekraft. "Das verwässerte Öko-Zeichen auf schwachem EU-
Niveau nützt niemandem in Deutschland. Es dient weder dem Verbraucher, der
durch die Zeichenflut weiter verunsichert wird, noch den Erzeugern, die
viel hochwertigere Öko-Produkte herstellen. Das Öko-Zeichen lädt ausländische
Betriebe zum massenhaften Verkauf in Deutschland ein. Damit werden Kontrolle
und Transparenz vom Stall bis zur Theke schwieriger", unterstrich Minister
Willi Stächele. "Der Hauptkritikpunkt ist in der isolierten Kennzeichnung
von Öko-Produkten ohne Verbindung zu deren Herkunft zu sehen. Bei den vom
Bund festgelegten Bedingungen, bräuchte kein eigenes deutsches Öko-Zeichen
geschaffen werden", stellte Stächele fest. In Baden-Württemberg wird
deshalb überlegt, die Vermarktung regionaler Öko-Produkte stärker zu
unterstützen, und dies auch durch eine regionale Herkunftsbezeichnung
transparent zu machen.
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de