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AHO Aktuell - 18.10.2001

Hessen für Verbot der Käfighaltung von Legehennen ab 2010


Wiesbaden - Hessen wird sich in der Bundesratssitzung am Freitag
(19. Oktober 2001) für die Abschaffung der Käfighaltung von Legehennen
in Deutschland ab dem Jahr 2010 aussprechen. Dies teilte Sozialministerin
Silke Lautenschläger heute in Wiesbaden mit. "Wir unterstützen den von
Bayern und Baden-Württemberg erarbeiteten Kompromiss für ein Verbot der
Käfighaltung ab diesem Zeitpunkt. Auf diese Weise wird den Belangen des
Tierschutzes Rechnung getragen und zugleich der Geflügelwirtschaft die
Umstellung auf die neue Haltung durch eine angemessene Übergangsfrist
ermöglicht". Der Entwurf der Bundesregierung sieht ein Verbot der
Batteriehaltung bereits ab dem Jahr 2007 vor. Bundesweit werden ca. 42
Millionen Legehennen gehalten, davon 2,1 Millionen in Hessen.

Mit diesem Kompromiss befürwortet Hessen nach den Worten der Ministerin
eine Regelung, die weit über die Bestimmungen der EU-Richtlinie hinausgeht.
"Europaweit ist die Haltung von Legehennen in herkömmlichen Käfigen erst
ab 1. Januar 2012 untersagt". Silke Lautenschläger forderte die Bundes-
regierung auf, im Rahmen internationaler Abkommen darauf hinzuwirken,
dass auch in den anderen EU-Staaten eine vorzeitige Umsetzung wie in
Deutschland erfolgt. "Eine entsprechende Angleichung innerhalb der EU
muss angestrebt werden, da nur so einseitige Wettbewerbsnachteile für
die deutsche Geflügelwirtschaft vermieden werden".

Sollte sich aus der Verkürzung der von der EU vorgeschriebenen Übergangs-
frist für das Auslaufen der konventionellen Käfige ein Rechtsanspruch
auf Entschädigungen ergeben, fordert Hessen, dass die Bundesregierung
entsprechende finanzielle Mittel bereitstellt. Ebenso verlangt Silke
Lautenschläger, dass sich der Bund für eine Änderung der Vermarktungs-
vorschriften für Eier einsetzt. "Die Angabe der Herkunftslandes muss
Pflicht werden. Auch sollte die Kennzeichnung der Eier im Erzeugerbe-
trieb vorgenommen werden". Zum Schutz der heimischen Geflügelwirtschaft,
insbesondere der bäuerlichen Betriebe, sollten die Verbraucher die
Möglichkeit erhalten, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen, ob sie
Eier aus konventioneller Käfighaltung aus dem Ausland oder Eier aus
heimischer Produktion unter künftig tiergerechten Produktionsbedingungen
erwerben. Die Kennzeichnung in der Packstelle verschleiere, dass die
Eier womöglich aus dem Ausland stammten.
 



 

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