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AHO Aktuell - 18.10.2001

Legehennenhaltung: Schadenersatz und Abwanderung der Produktion


(aho) - Der Vorsitzende des Niedersächsischen Verbandes der Geflügelwirtschaft
Wilhelm Hoffrogge rechnet mit einer Auswanderung großer Teile der deutschen
Eierproduktion, wenn bereits von 2009 an - drei Jahre vor dem EU-weiten Käfig-
Finale - in Deutschland Eier nur noch in "Volieren- Haltung" und "Freiland-
Haltung" produziert werden sollen. Zugleich droht er im Gespräch mit der
Nachrichtenagentur "dpa" mit Schadenersatzforderungen der Hühnerhalter in
Milliardenhöhe wegen "enteignungsgleicher Eingriffe". "Man hat das Ende der
Legehennenhaltung in Deutschland eingeläutet", ist sich der Funktionär sicher.

Als bevorzugte Länder für Neuansiedlungen gelten in der Branche Polen und
Tschechien. Die Umwelt- und Tierschutzauflagen lägen dort auf vergleichsweise
niedrigem Niveau, berichtete Hoffrogge der dpa. Das rechne sich in einer
Branche, in der bei hartem Wettbewerb mit dem hundertstel Pfennig gerechnet
werde. Deutsche Eierproduzenten seien bereits jenseits des Bayrischen Waldes
und der Oder unterwegs, "um die Lage zu sondieren", berichtet der Verbands-
sprecher. Als erster habe sich dem Vernehmen nach der Pohlmann-Clan in
Tschechien an der Grenze zu Bayern eingenistet.

Keinen Hehl macht Hoffrogge gegenüber der Nachrichtenagentur aus der
Enttäuschung seiner Branche über das Verhalten der CSU- und CDU-geführten
Länder Bayern, Baden- Württemberg und Saarland. Sie haben Unterstützung
für die Künast- Verordnung signalisiert. Enttäuscht sei er auch von der
Haltung des Landes Niedersachsen, in dem mit rund 14 von 40 Millionen
deutschen Hühnern das Legegeschäft seinen Schwerpunkt hat.
 



 

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