Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 17.10.2001

WLV: Landwirten wirtschaftliche Hennenhaltung sichern


Münster (wlv) "Es geht darum, einer Verlagerung der Eiererzeugung in andere
Länder entgegenzuwirken und auch künftig eine Versorgung der Verbraucher
mit Eiern aus kontrollierter regionaler Erzeugung sicherzustellen." Dies hat
der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV),
Franz-Josef Möllers, angesichts der für den 19. Oktober terminierten
Entscheidung im Bundesrat über die Legehennen-Haltungsverordnung und
damit auch über die Zukunft der deutschen Hühnerhalter betont.

Es gelte, Legehennen nach den Vorgaben des Tierschutzes zu halten und
gleichzeitig gesundheitlichen Verbraucherschutz sicherzustellen sowie die
Erfordernisse des Marktes und des Wettbewerbs zu berücksichtigen, so
Möllers. Bundesverbraucherministerin Renate Künast hingegen habe einen
völlig inakzeptablen eigenen Entwurf vorgelegt. Um so positiver sei es,
dass die Bundesländer sich mit ihrer Entscheidung im
Bundesrat-Agrarausschusses vom 1. Oktober für eine europäische Lösung in
der Hennenhaltung ausgesprochen und dem Vorschlag von Ministerin Künast,
auch neue Haltungsformen (Kleingruppen, Kleinvolieren) ohne
Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse in einem nationalen
Alleingang zu verbieten, eine Absage erteilten haben.

In den vergangenen Jahren hätten sich neue Haltungsverfahren etabliert, zum
Beispiel die Volierenhaltung, die Boden- und Freilandhaltung, aber auch die
Haltung in so genannten "Kleingruppen" oder "Kleinvolieren", so Möllers. Das
Haltungssystem in Kleingruppen versuche, Elemente einer artgerechten
Tierhaltung mit den Vorzügen der Käfighaltung im gesundheitlichen
Verbraucherschutz und im Arbeitsschutz zu verbinden. Eingang gefunden habe
diese Kleingruppenhaltung in die EU-Richtlinie zum Schutz von Legehennen,
wodurch die EU einen akzeptablen tiergerechten Rahmen geschaffen habe.

Angesichts der Tatsache, dass Nordrhein-Westfalen als einziges Bundesland
im Bundesrat gegen den Antrag Bayerns gestimmt hat, die EU-Richtlinie auf
EU-Ebene und im Rahmen internationaler Abkommen, also auch für die mittel-
und osteuropäischen Beitrittsländer einzufordern, appelliert Präsident
Möllers an NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement, bei der Abstimmung im
Bundesrat am 19. Oktober den heimischen Legehennenhaltern eine
Zukunftsperspektive zu erhalten. Alle Haltungsverfahren - auf dem Boden, in
der Voliere, im Freiland und in der neuentwickelten Kleingruppe - müssten
eine faire Chance bekommen.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de