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AHO Aktuell - 14.10.2001

Experte: Fleisch ist artgerechte Ernährung für Menschen


Fleisch ist das Nahrungsmittel, das die Entwicklung des Menschen während der
Evolution in den letzten zwei Millionen Jahren entscheidend geprägt hat.
Entsprechend gut sind wir Menschen an Fleischkonsum adaptiert. Nicht umsonst
macht ein freiwilliger oder erzwungener Fleischverzicht es erheblich
schwieriger, eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung und damit auch die
Gesundheit optimal zu erhalten.

Bis in die 1980er-Jahre hinein hieß es deshalb auch, Fleisch sei "ein Stück
Lebenskraft". Doch dann wurde es auf einmal zum "Risiko-Lebensmittel" im
Bewusstsein der Verbraucher. Statistiken, die auswiesen, dass in Ländern mit
hohem Fleischkonsum die Rate an Zivilisationserkrankungen weit höher war als
in Gegenden mit geringem Fleischverbrauch, erfuhren auf einmal große Beachtung.
Aber hoher Fleischkonsum ist bis heute geradezu ein Kennzeichen für Wohlstand.
Und hat sich nicht mit steigendem Wohlstand auch der Lebensstil in den ent-
sprechenden Ländern im Allgemeinen deutlich verändert? Leben wir heute "trotz"
des hohen Fleischkonsums nicht länger als unsere Großeltern, die nur einmal
Fleisch pro Woche auf dem Teller hatten? Und ist nicht erst unsere heutige
hohe Lebenserwartung dafür verantwortlich, dass die diversen Zivilisations-
krankheiten überhaupt in Erscheinung treten? (Wer mit 50 Jahren an einer
Infektionskrankheit stirbt, hat sicherlich eine geringe Wahrscheinlichkeit,
einen Herzinfarkt oder ein Krebsleiden zu entwickeln.) Essen wir nun also
"zu viel" Fleisch? Liegt das "Gute" wirklich im Müsli und das "Böse" im
Schwein?

Eine artgerechte Ernährung mit Fleisch fördert die Gesundheit

Neue wissenschaftliche Untersuchungen geben der früheren Ansicht Recht. Der
Verzehr von Fleisch birgt kein Gesundheitsrisiko, wohl aber unser frag-
würdiger "luxuriöser" Lebensstil, der in industrialisierten Gesellschaften
mit hohem Fleischkonsum einhergeht. Dr. Worm entkräftet der Reihe nach
landläufige Vorurteile mit Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Studien:
Fleisch an sich macht weder dick oder krank. Im Gegenteil, der Appetit auf
Fleisch ist biologisch sinnvoll, denn mageres Fleisch ist kalorienarm,
liefert aber gleichzeitig hochwertigstes Eiweiß, dazu lebenswichtige Vitamine,
reichlich Eisen, Zink und andere Mineralien und überwiegend wertvolle einfach
und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Das Einbeziehen von Fleisch in eine
abwechslungsreiche Kost auf Grundlage eines hohen Obst- und Gemüseverzehrs
ist die natürliche Ernährungsform des Menschen und stellt eine optimale
Nährstoffversorgung sicher. Gerade in unserer bewegungsarmen Zeit sind
solche nährstoffdichte, kalorienarme Nahrungsmittel besonders empfehlenswert.

Zudem mehren sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass uns ganz andere
Nahrungsmittel gesundheitliche Probleme bereiten können, nämlich die, an die
der Mensch sich während der Evolution genetisch nicht anpassen konnte, weil
sie erst seit kurzem in den Speiseplan einbezogen werden, wie etwa das
Getreide...

Nicht zuletzt geht der Autor auch auf die viel zu wenig beachteten Risiken
des Fleischverzichts ein. Hiervon betroffen sind vor allem die Nachkommen
von strengen Vegetariern: Deren Kinder müssen unter Umständen an den Folgen
einer Fehlernährung mehr leiden als die Eltern selbst, die meinen, sich mit
dem Fleischverzicht einen besonderen Gesundheitsvorteil zu verschaffen

Täglich Fleisch - lautet deswegen der Titel der jüngsten Veröffent-
lichung von Dr. Nicolai Worm, die bei Hallwag erschienen ist. Ein Publi-
kation zur Unzeit? Keineswegs. Waren die Verbraucher durch entsprechende
"Skandalgeschichten" in den Medien schon verunsichert, so hat sich dies
im Zuge der BSE-Krise noch verschärft. Wie steht es jetzt mit der Qualität
des vermeintlichen Risiko-Lebensmittels? Kann man Fleisch wieder bedenkenlos
vertrauen und genießen? Der Ernährungswissenschaftler thematisiert all diese
heiklen Verbraucherfragen sensibel und kompetent, aber kurz und prägnant:
Wie steht es mit Rückständen im Fleisch, mit Hormonen, Antibiotika, Salmo-
nellen und BSE? Sein Fazit ist verblüffend, aber wissenschaftlich belegt:
Fleisch ist heute sicherer denn je!

Täglich Fleisch - ist keineswegs ein Plädoyer für Massenproduktion
und zügellosen Mehrkonsum von Fleisch. Im Gegenteil: Dr. Worm plädiert für
eine artgerechte Tierhaltung und will die Verbraucher ermuntern, ihre
Prioritäten zu überdenken und entsprechend mehr Geld für hohe Nahrungs-
qualität und damit nicht zuletzt auch für hohe Nahrungssicherheit einzusetzen.
Überdies ruft er in seinem Buch zu einer Kehrtwende auf, zu einer Umstellung
der Ess- und Lebensgewohnheiten im Sinn einer artgerechten Ernährung - auch
für Menschen. Fleisch, Geflügel und Fisch spielen dabei eine gewichtige Rolle
und gehören in schöner Abwechslung täglich auf den Speiseplan. Das und nicht
"Körnerkost" ist in der Tat artgerecht, denn unsere Gene wurden in Millionen
Jahren des Jagens und Sammelns darauf ausgerichtet. Unsere archaischen
Vorfahren haben immer die tierische Kost am heißesten begehrt und sie, so weit
wie es Hunger und Appetit verlangten, mit mehr oder weniger pflanzlicher Kost,
vor allem mit Beeren, Früchten, Pilzen, Blättern und Wurzeln, ergänzt. Die
besten Belege für diese natürliche Ernährungsweise liefern die "Naturvölker",
Jäger und Sammler der Neuzeit, die bis in die jüngste Zeit unter den gleichen
steinzeitlichen Bedingungen wie unsere Vorfahren gelebt haben oder immer noch
leben.

Für die Umsetzung der artgerechten "Steinzeit-Diät" bietet der Autor die
"modifizierte Mittelmeer-Kost" an. Nicht Pizza, Pasta und Polenta sind die
Basis einer gesunden mediterranen Küche, sondern viel Obst und viel Salat
und Gemüse, zubereitet mit reichlich gesundem Öl. Dazu gibt es immer Fisch
oder mageres Fleisch oder Geflügel, und auch die Innereien hat man dort noch
nicht vergessen. Die Küche unserer Nachbarn ist, sofern man die stärkereichen
Sättigungsbeilagen deutlich reduziert, eine vorbildliche, artgerechte und
dennoch schmackhafte Vollwertdiät für den modernen Menschen im Computer-
zeitalter, die das Risiko für Stoffwechselstörungen und Übergewicht minimiert
und damit unseren Zivilisationskrankheiten vorbeugt.

Täglich Fleisch - ist ein fesselndes Stück Fachliteratur, für ein
breites Publikum verfasst: amüsant zu lesen, humorvoll und verständlich und
voll konkreter Tipps für eine rundum vollwertige Ernährung. Leichte Kost für
den heimlichen Fleischfreund, schwer verdaulich für "eingefleischte"
Vegetarier!

TÄGLICH FLEISCH: Auch der Mensch braucht artgerechte Ernährung

Hallwag Verlag München und Bern
128 Seiten, durchgehend vierfarbig illustriert von Stefanie Harjes
Format: 10,5 x 21 cm, Paperback mit Klappen
DM 25,30 / öS 185,- / sFr. 23,40
Ab 1.01.2002: € (D) 12,90 /€ (A) 13,30 / sFr. 23,40
ISBN: 3-7742-5490-7
Erscheinungstermin: Oktober 2001


Der Autor

Der im ganzen deutschen Sprachraum bekannte Ernährungswissenschaftler
Nicolai Worm hat zahlreiche Bücher, Broschüren und Fachartikel verfasst,
darunter den Bestseller Täglich Wein (sechs Auflagen in 15 Monaten, über
100 000 Exemplare, OIV-Buchpreis 1997, Silbermedaille GAD 1996), Diätlos
glücklich (1998), Nie wieder Diät (Silbermedaille GAD 2001) und Syndrom X
oder Ein Mammut auf den Teller (beide im Jahr 2000). Er ist einem breiten
Publikum durch seine Radio- und TV-Auftritte in privaten und öffentlichen
Sendern vertraut. Der Autor ist u. a. Dozent an der Trainer-Akademie des
Deutschen Sportbundes (Köln), wissenschaftlicher Beirat der Deutschen
Weinakademie in Mainz und Mitglied des fachübergreifenden Humanwissen-
schaftlichen Zentrums der Ludwig-Maximilian-Universität in München.

Die Illustratorin:

Stefanie Harjes arbeitet als freiberufliche Künstlerin in Hamburg.
Schwerpunkte ihres Schaffens sind Buch- und Zeitschriftenillustrationen.
Mit ihren Arbeiten für in- und ausländische Zeitschriften ist sie bei
einem breiten Publikum zum Inbegriff für hintergründigen Humor und Satire
geworden. Die Bremerin hat bereits drei Bücher von Nicolai Worm
illustriert.
 



 

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