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AHO Aktuell - 13.10.2001

BSE auch bei Schafen? +++ Drohen Massenschlachtungen?


Hamburg (aho) - Nach einer Alarmmeldung der Europäischen Kommission wegen BSE-
Verdachts bei Schafen bereiten sich sämtliche Lebensmittel- und Agrarbehörden
in der EU seit Anfang vergangener Woche auf die mögliche Vernichtung von
Millionen Schafen vor. Das berichtet der in Hamburg erscheinende "Spiegel" in
seiner Ausgabe 42 / 2001. Damit einhergehen könnte ein Verkaufsverbot von
Lammfleisch und Ziegen- und Schafsmilchprodukten, berichtet das Nachrichten-
magazin. Die britische Expertenkommission SEAC legt laut Spiegel am kommenden
Montag einen abschließenden Forschungsbericht vor, wonach bei einzelnen von
2863 Versuchsschafen BSE festgestellt worden sein soll.

Ein Krisenplan, den die britische Regierung bereits am 28.September vorgelegt
hat, sieht für diesen Fall einen "sofortigen Konsumstopp für Tiere von der
Insel" vor. Die Briten rechnen im schlimmsten Fall mit einem Prozent infi-
zierter Tiere - also 420.000 Schafe bei einer Population von 42 Millionen
Tieren in Großbritannien. Da die Infektion bei Schafen auch Lymphknoten und
peripheres Nervengewebe befällt, reicht es zur Vorbeugung vermutlich nicht
aus, wie bei Schlachtrindern so genannte "Risikomaterialien" wie Hirn oder
Rückenmark zu entfernen - der gesamte Schlachtkörper müsste vernichtet werden.
Ein anderes Szenario geht davon aus, dass nur ein Teil der Schafsherden
befallen werden kann, da bestimmte Rassen wahrscheinlich gegen BSE resistent
sind. Auch könnten möglicherweise gesunde Tiere durch Tests herausgefiltert
werden. Laut Spiegel will EU-Verbraucherkommissar David Byrne übernächste
Woche mit den obersten EU-Veterinären und den Landwirtschaftsministern
beraten, ob Lammfleisch europaweit verboten werden muss.
 



 

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