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AHO Aktuell - 11.10.2001

Pilzgifte unter der Lupe


(idw) - Mit rund 1,9 Mio DM fördert das Bundesministerium für Verbraucher-
schutz, Ernährung und Landwirtschaft ein Forschungsvorhaben zur
analytischen Bestimmung und Reduzierung von Pilzgiften in Lebensmitteln.
Im Mittelpunkt stehen dabei die toxischen Stoffwechselprodukte von
Fusarium-Pilzen.

Zu den häufigsten Pilzgiften (Mykotoxinen), die im Getreide und in
Getreideprodukten vorkommen, zählen Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon
(ZEA). Sie werden von Pilzen der Gattung Fusarium gebildet. Die beiden
Stoffe können bei landwirtschaftlichen Nutztieren, vor allem Schweinen,
erhebliche gesundheitliche Schäden hervorrufen. Bei höheren
Mykotoxin-Gehalten in Getreideprodukten ist auch eine Gefährdung des
Menschen nicht auszuschließen. Zwar sind akute Vergiftungen durch
Fusariumtoxine im europäischen Raum bislang nicht bekannt geworden. Es
ist jedoch noch nicht klar, ob sich eine langfristige Aufnahme von
niedrigen Deoxynivalenol- bzw. Zearalenon-Gehalten beim Menschen negativ
auswirken kann, zum Beispiel auf das Immunsystem.

An dem jetzt vom Bundesverbraucherschutzministerium beschlossenen
Verbundprojekt werden sechs national führende Forschungsgruppen, unter
anderem auch die Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und
Fettforschung (BAGKF) in Detmold, beteiligt sein. Bislang gibt es noch
keine repräsentative Datengrundlage über das Vorkommen der beiden
Mykotoxine DON und ZEA in Getreide und Getreideprodukten. Die
Forschungskooperation soll diese Lücke jetzt schließen. Neben der
Optimierung der Analytik sollen auch die tatsächlichen Aufnahmemengen
durch den Verbraucher ermittelt werden. Für ein anderes Mykotoxin, das
von Schimmelpilzen gebildete Ochratoxin A, konnten die im
Forschungsverbund "Produkt- und Ernährungforschung"
zusammengeschlossenen Bundesforschungsanstalten in den letzten Jahren
zusammen mit anderen Einrichtungen entsprechende Daten erarbeiten.
Dieses Verbundprojekt war die weltweit größte Studie zu Ochratoxin A.

Ziel des neuen Forschungsprojektes ist es, eine wissenschaftlich
fundierte Datengrundlage zu schaffen, um Grenzwerte für Fusariengifte in
Lebensmitteln festsetzen zu können. Darüber hinaus sollen Methoden
entwickelt werden, den Mykotoxingehalt bei der Be- und Verarbeitung des
Getreides zu reduzieren. Das Vorhaben, das Bestandteil eines
Gesamtkonzepts zur Minimierung der Mykotoxingehalte in der Nahrung ist,
hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMVEL
 



 

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