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AHO Aktuell - 06.10.2001

Pferde und Rinder parasitenfrei in's Winterquartier


(BfT) - Parasitenbefall ist eine ernst zu nehmende Gesundheitsbedrohung in
der Pferdehaltung. Eine sehr intensive Weidenutzung kann diese Probleme
noch verschärfen. Entsprechende Entwurmungsmaßnahmen sind deshalb notwendig,
um die Tiere langfristig gesund zu erhalten.

Bei Pferden empfiehlt es sich, während der Weideperiode mindestens zwei
Wurmkuren gegen einen der häufigsten Parasiten, den kleinen Strongyliden
(Palisadenwürmer), durchzuführen. Jungtiere sollten in Abständen von nicht
weniger als acht Wochen entwurmt werden. Sie sind häufig auch dann befallen,
wenn im Kot noch keine Strongylideneier nachgewiesen werden können. Die
sich entwickelnden Larven können in dieser Zeit jedoch schon erhebliche
Schäden in der Darmschleimhaut verursachen.

Bei der Auswahl der Mittel ist dabei auf mögliche Parasiten-Resistenzen zu
achten. Darüber hinaus begrenzen geeignete Hygienemaßnahmen wie z. B. ein
regelmäßiges Wechseln der Koppeln das Infektionsrisiko.

Magendasseln im Vormarsch

Stark zugenommen hat in den letzten Jahren auch der Befall mit Magendasseln.
So haben gezielte Untersuchungen an Schlachtpferden ergeben, dass in manchen
Gegenden jedes zweite Pferd von diesen Parasiten befallen ist. Eine
medikamentelle Abtötung der Larven im Verdauungstrakt der Pferde sollte
bereits im Spätherbst erfolgen, da auf diese Weise der Entwicklungszyklus
des Parasiten unterbrochen wird. Es sollten prophylaktisch alle Pferde eines
Bestandes behandelt werden, um das Risiko einer Neuinfektion im folgenden
Sommer zu minimieren. Es empfiehlt sich darüber hinaus, am Fell anhaftende
Eier zu entfernen.

Deutliche Leistungsseinbußen bei Rindern

Auch bei Rindern kann es durch Parasitenbefall zu erheblichen Beeinträch-
tigungen der Gesundheit und des Wohlbefindens der Tiere und zu deutlichen
Leistungseinbußen kommen. Wirtschaftliche Schäden werden vor allem durch
verringerte Zunahmen und geringere Milchleistung verursacht. Zu den
wichtigsten Parasiten gehören der braune Magenwurm (Ostertagia ostertagi),
der Lungenwurm (Dictyocaulus viviparus) sowie der große Leberegel (Fasciola
hepatica). Vielfach kann durch eine im Herbst durchgeführte Behandlung
Erkrankungen vorgebeugt bzw. die Ausscheidung von Larven oder Eiern im
nächsten Frühjahr verringert werden. Gegen den braunen Magenwurm empfiehlt
es sich, im Herbst eine Aufstallungsbehandlung durchzuführen, die geeignet
ist, auch eine Wirkung gegen die Ruhestadien der Larven, die die Verursacher
der Winterostertagiose sind, zu erzielen. Unbehandelt kann der Befall vor
allem bei Jungtieren zu Durchfällen, starken Gewichtsverlusten und
Todesfällen führen.

Herbstaufstallung guter Zeitpunkt

Zu Hautschäden bis hin zur Unbrauchbarkeit des Leders führt der Befall
mit einem weiteren Parasiten - der Dasselfliege. Um Hautschäden und
negative Auswirkungen auf Entwicklung und Leistung der Tiere zu vermeiden,
sollte die Bekämpfung vorzugsweise unmittelbar nach dem Weideabtrieb
vorgenommen werden. In den Monaten Dezember bis März sollte auf eine
Entdasselung verzichtet werden, da sich in dieser Zeit wandernde Larven im
Wirbelkanal befinden, die im Falle der medikamentellen Abtötung zu
Lähmungen führen können.

TIERGESUNDHEIT im Blickpunkt 37 / Oktober 2001
 



 

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