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AHO Aktuell - 05.10.2001

E-Nase erschnüffelt Krankheitserreger im Blut


Chicago (pte) - Studenten des Illinois Institute of Technologie (IIT) haben
eine Messtechnologie entwickelt, mit der Ärzte Krankheitserreger im Blut
schneller erkennen und identifizieren können als durch herkömmliche Labor-
tests. Das Prinzip, bekannt als elektronische Nase, besteht aus einer
Anordnung kleiner Sensoren, die die abgegebenen Gase der Mikroorganismen
detektieren. Die Anwendung funktioniert laut Entwicklern auch bei Bakterien
wie E. coli und Staphylococcus aureus.

Die Sensoren werden mit einem PC verlinkt, um die charakteristischen Gase
zu analysieren und sie mit bekannten Pathogenen zu vergleichen. Derzeit
benötigen Labors bis zu zwei Tage um Krankheitserreger im Blut zu erkennen.
Die elektronische Nase soll dies in 24 Stunden schaffen. Das künstliche
"Schnüffelorgan" reagiert wie Rezeptoren in der Nase auf mikroskopische
Partikel. "Es gibt Millionen Neuronen, die Moleküle in der Nase binden und
vom Gehirn als spezifische Gerüche wahrgenommen werden", erklärte Christopher
Morong von der IIT. Die E-Nase funktioniere ähnlich, bestehe allerdings aus
lediglich acht Sensoren. Sie können aber hunderte spezifische Geruchsmerkmale
erkennen. Eine Tuberkulosebakterien identifizierende elektronische Nase
befindet sich bereits in der Entwicklung, so Morong.

Langfristig soll es möglich sein, Patienten Blut abzunehmen und mittels der
elektronischen Nase sofort Krankheitserreger zu "erschnüffeln". Einziger
Nachteil: Die Detektion der Gase ist ohne die Züchtung der Pathogene
schwierig. Derzeit muss das Blut 24 Stunden kultiviert werden, damit mögliche
Bakterien auf ein detektierbares Niveau wachsen können.
 



 

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