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AHO Aktuell - 05.10.2001
Markenfleischprogramme: Keine bessere Tiergesundheit
Berlin (aho) - Das Ziel einer wissenschaftlichen Untersuchung am Fachbereich
Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin war es, zu beurteilen, ob
unterschiedlicher Produktionsformen (Markenfleischprogramm oder konventio-
nelle Schweinemast) einen Einfluß auf die Gesundheitslage und Fleischqualität
von Mastschweinen haben. Die Untersuchungen wurden an einem Schlachtbetrieb
während eines Jahres durchgeführt. Von 584.778 untersuchten Schweinen wurden
bei 69,3% pathologisch-anatomische Befunde am Geschlinge (Lunge, Herz, Leber)
erhoben. Der Einfluß einer kontrollierten Mastschweineproduktion im Sinne
eines Markenfleischprogrammes auf die Tiergesundheit wurde an 71.068 Schweinen
aus 110 Betrieben untersucht. Die Tiere stammten entweder aus zwei unter-
schiedlichen Vermarkterorganisationen oder von Landwirten, die keinem Marken-
fleischprogramm angehörten. Bei der Betrachtung der Organbefundhäufigkeiten
in den Betrieben mit Markenfleischerzeugung konnte festgestellt werden, daß
diese ihre Zielsetzung einer nachhaltigen Verbesserung der Bestandsgesundheit
und damit einer Steigerung der Produktgüte im Vergleich zu Betrieben ohne
Einbindung in ein Markenfleischprogramm nicht erreichen. Der Vergleich der
Fleischqualität zeigt, daß Tiere aus Markenfleischprogrammen eine deutlich
bessere Fleischbeschaffenheit (pH-Werte und Schinkenkerntemperaturen)
aufwiesen als Schlachtkörper aus Betrieben ohne Markenfleischprogramme.
In der Untersuchung wird deutlich, daß Markenfleischprogramme zwar mittels
spezieller Richtlinien einen geringfügigen positiven Einfluß auf die
Gesundheit von Mastschweinen ausüben, sie sind dem Verbraucher jedoch kein
Garant für eine gut Tiergesundheit.
Natalie Bostelmann (2000)
Untersuchungen über den Einfluß von Vermarkterorganisationen auf die
Tiergesundheit und Fleischqualität von Mastschweinen anhand der am
Schlachtbetrieb erhobenen Organbefunde, pH-Werte und Schinkenkerntemperaturen.
Dissertation am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin
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