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AHO Aktuell - 27.09.2001

Künast: Einsatz von Tierarzneimitteln drastisch reduzieren


(bmvel) - Mit einem Maßnahmenbündel will Bundesverbraucherministerin Renate
Künast künftig den Einsatz von Tierarzneimitteln in der Landwirtschaft mini-
mieren: "Wir müssen den Einsatz von Tierarzneimitteln auf das unumgängliche
Maß reduzieren. Dies gebietet der vorsorgende Verbraucherschutz. Dabei darf
aber aus Tierschutzgründen die medizinische Versorgung der Tiere nicht
gefährdet werden," so Künast. Nach der bereits in Kraft getretenen Bestands-
buch-Verordnung werden mit dem Maßnahmenbündel weitere Schritte zur Redu-
zierung von Rückständen in Lebensmitteln tierischer Herkunft umgesetzt.

Es umfasst folgende erste Maßnahmen:

- Beschränkungen beim Recht der Tierärztinnen und Tierärzte, Arzneimittel
abgeben zu dürfen. Die Bundesregierung unterstützt die Initiative der
Bundesländer zur Änderung bestehender arzneimittelrechtlicher Regelungen.
So soll es beispielsweise nicht mehr möglich sein, Fütterungsarzneimittel
auf dem Hof des Landwirtes herzustellen oder Antibiotika unter Nicht-
Beachtung der Leitlinien zum Antibiotikaeinsatz anzuwenden.

- Kritische Überprüfung der Haltungsbedingungen auf krankmachende Faktoren,
damit Arzneimittel erst gar nicht benötigt werden.

- Beseitigung antibiotischer Stoffe als Zusatz zum Standardfutter.

- Das Bundesverbraucherministeriums baut ein umfassendes nationales System
zur Erfassung der Resistenzsituation bei tierpathogenen Keimen auf. Dazu
gehört auch eine Übersicht über die Verbrauchsmengen von Antibiotika im
Bereich der Veterinärmedizin in Deutschland und die Schaffung eines Daten-
erfassungs- und Auswertungssystems zur Vernetzung auf nationaler und
internationaler Ebene.

- Auf Veranlassung des BMVEL werden in diesem Herbst im Rahmen von Experten-
gesprächen spezifische Probleme, wie die vom Bundesinstitut für Verbraucher-
schutz und Veterinärmedizin beobachtete Zunahme von Resistenzen bestimmter
Keime beim Geflügel gegen so genannte Fluorchinolone, erörtert werden. Ziel
ist es, die Zusammenhänge zwischen dem Fluorchinoloneinsatz in der Nutztier-
haltung und den beobachteten Resistenzen in der Humanmedizin genauer zu
untersuchen, um die dann notwendigen Handlungsschritte ableiten zu können.
 



 

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