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AHO Aktuell - 27.09.2001

Bovine Virus Diarrhoe (BVD) soll bekämpft werden


Bern (BVET) - Die BVD, eine Viruserkrankung der Rinder, führt weltweit zu
grossen wirtschaftlichen Schäden, wurde bisher in der Schweiz aber nicht
staatlich bekämpft. Neue Erkenntnisse aus der Forschung haben jetzt die
Voraussetzungen für eine Bekämpfung geschaffen. Das Bundesamt für Veterinär-
wesen (BVET) hat sich deshalb mit Fachleuten der Universitäten sowie
Vertretern der Landwirtschaft und der Kantonstierärzte darauf geeinigt,
eine landesweit koordinierte Bekämpfung der Krankheit ins Auge zu fassen.

Die "Bovine Virus Diarrhoe" ist als Rinderkrankheit seit langem bekannt und
weltweit verbreitet. In der Schweiz infizieren sich gemäss einer Studie,
die am Institut für Veterinärvirologie der Universität Bern durchgeführt
wurde, mehr als die Hälfte der Rinder mindestens einmal in ihrem Lebens mit
diesem Virus. Für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Die Autoren
der Studie schätzen jedoch, dass die BVD der schweizerischen Landwirtschaft
jährlich direkte wirtschaftliche Verluste von ca. 10 Millionen SFr verursacht.

Die Folgen einer BVD-Infektion äussern sich einerseits durch den Verlust von
Tieren, die bereits vor ihrer Geburt im Leib der Mutterkuh Kontakt mit dem
Virus hatten. Derart angesteckte Kälber tragen das Virus lebenslang in sich
und erkranken später an einer unheilbaren Krankheit. In betroffenen Rindvieh-
beständen treten plötzlich gehäufte Aborte auf. Kälber bleiben in ihrer
Entwicklung zurück. Die Verluste für einen einzelnen Tierhalter können sehr
gross sein. Die BVD führt aber auch zu entzündlichen Krankheiten in der
Kälbermast, was einen erhöhten Einsatz von Antibiotika nach sich ziehen
kann. Deshalb ist eine Bekämpfung auch aus der Sicht der Konsumentinnen und
Konsumenten sinnvoll.

Durch breites Wissen und Neuentwicklungen in der Diagnostik hat sich die
Schweiz eine gute Ausgangslage für ein koordiniertes Vorgehen zur Bekämpfung
der BVD geschaffen. An einem Treffen haben nun Wissenschaftler sowie
Vertreter der Landwirtschaft, der Kantonstierärzte und des BVET überein-
stimmend beschlossen, eine Strategie zur Ausrottung dieser Krankheit mit
den betroffenen Kreisen auszuarbeiten. Damit schliesst sich die Schweiz
anderen europäischen Ländern, die ähnliche Bestrebungen verfolgen.

In den nächsten Monaten wird das BVET die Grundlagen ausarbeiten, die ein
koordiniertes Vorgehen gegen die BVD ermöglichen. In Zusammenarbeit mit
den Tierärzten und der Landwirtschaft werden die nächsten Schritte
eingeleitet werden, um die Rindviehbestände vor dieser Krankheit zu
schützen.

Bern, den 24. September 2001
 



 

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