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AHO Aktuell - 26.09.2001

Schwer- und Totgeburtenrate bei der Bullenbewertung einbeziehen


(aid) - Erhebungen in Schweden haben gezeigt, dass die Zahl der Totgeburten
bei Färsen merklich zugenommen hat. So haben sich bei den schwedischen
Holstein Färsen (SLB) die Totgeburten in den vergangenen 10 bis 15 Jahren
etwa verdoppelt, sie lagen 1998 bei 9 Prozent. Bei schwedischen Rotbunt
Färsen lag die Totgeburtenrate dagegen bei nur 4,6 Prozent. Dieser
offensichtliche Rassenunterschied gilt jedoch im wesentlichen für die
Erstkalbung und nicht für spätere Kalbungen. Totgeburten, die erhebliche
Kosten verursachen, sind nicht zwingend zugleich auch Schwergeburten. Mehr
als die Hälfte der totgeborenen Kälber von SLB-Färsen wurde bei normalen
oder leichten Kalbungen beobachtet. Auf der Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. 2000 forderte der schwedische
Wissenschaftler J. Philipsson, dass Informationen über Totgeburten bei der
Bewertung der Zuchteignung von Bullen stärker berücksichtigt werden.
Bullen sollten dabei als Vater und auch als Väter der Mütter bewertet
werden. Der Kalbeverlauf bei der ersten und bei späteren Kalbungen sollte
jeweils als eigenes Merkmal betrachtet werden. Zur Datenermittlung könnten
die Daten der Milchleistungsprüfungen genutzt werden, die neben
Geburtsdatum, Trächtigkeitsdaür, Kalbeverlauf und Elterntiere auch den
Status des Kalbes bei der Geburt wirksamer vermerken sollten. Das
"Kalbmerkmal" kann am besten berücksichtigt werden, wenn etwa zwei Drittel
der Färsen mit "Leichtkalbbullen" gepaart würden. Zur Verminderung von
Kalbeproblemen und Totgeburten - Merkmale, die teilweise unabhängig
voneinander vererbt werden - könnten verschiedene züchterische Strategien
verfolgt werden. Gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn ein differenzierter
Einsatz von Bullen auf Färsen bzw. Kühen mit einer Langzeitselektion auf
die Muttereigenschaften kombiniert wurde. Im internationalen Handel mit
Bullen wird es unerlässlich sein, dass Informationen zu den Merkmalen
"Schwer- und Totgeburtenrate" mitgeliefert werden.

aid, Dr. Sigrid Baars
 



 

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