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AHO Aktuell - 21.09.2001

Chancen und Risiken gentechnisch modifizierter Lebensmittel


(idw) - Der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen und Mikroorganis-
men in der Nahrungsmittelproduktion hilft, die Ernährung der Weltbevölkerung
zu sichern und die natürlichen Ressourcen im Sinne einer nachhaltigen
Landwirtschaft zu schützen. Zu diesem Ergebnis kommt die
Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für
Grundsatzfragen der Genforschung in ihrer Mitteilung "Gentechnik und
Lebensmittel", mit der sie sich jetzt an die politische und
wissenschaftliche Öffentlichkeit wendet.

In der neuen Publikation behandelt die Senatskommission Fragen rund um
die Zielsetzung, Anwendung und rechtlichen Rahmenbedingungen der grünen
Gentechnik. Sie äußert sich zu denkbaren Risiken in Folge des Anbaus und
Verzehrs gentechnisch modifizierter Pflanzen beziehungsweise
Lebensmittel und gibt Hinweise auf Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz
der Konsumentinnen und Konsumenten. Die Stellungnahme konzentriert sich
auf Nahrungsmittel aus transgenen Pflanzen, auf tierische Lebensmittel
soll zu einem späteren Zeitpunkt in einer separaten Veröffentlichung
eingegangen werden.

Die Stellungnahme ist mit der Senatskommission zur Beurteilung der
gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Lebensmitteln abgestimmt und
erscheint in einer zweisprachigen Ausgabe auf Deutsch und Englisch.

Seit Tausenden von Jahren kultivieren Menschen Nutzpflanzen mit der
Absicht, höhere und berechenbarere Erträge mit bestimmten Qualitäts- und
Verarbeitungseigenschaften zu erzielen. Gentechnische Verfahren sind
hierbei in besonderer Weise dienlich, da mit ihrer Hilfe Erbsubstanz
auch aus artfremden Organismen zur Ausbildung erwünschter Merkmale in
die Zuchtsorten übertragen werden kann. Transgene Nutzpflanzen weisen
gegenüber herkömmlichen Sorten erhebliche Vorteile auf: Sie sind
schädlings- und krankheitsresistent, zeigen eine verbesserte
Herbizidtoleranz und gedeihen auch unter ungünstigen Umweltbedingungen.
Ebenso lassen sich Lebensmittel mit physiologisch bedeutsamen
Inhaltsstoffen mit transgenen Mikroorganismen effizienter produzieren.
Solche Mikroorganismen werden als Produzenten von Stoffwechselprodukten
und Enzymen sowie als Fermentationshilfen eingesetzt.

Biotechnisch abgewandelte Lebensmittel müssen den gleichen
Sicherheits-Standards genügen wie traditionelle Erzeugnisse. Daher gilt
es, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu prüfen. Die
Senatskommission empfiehlt in diesem Zusammenhang, an den bewährten
Überprüfungsvorschriften des Gentechnik- und Lebensmittelrechtes
festzuhalten und auf eine einheitliche Umsetzung der nationalen und
europäischen Regelungen - ergänzt um Bestimmungen für Saatgut für
Futter- und Lebensmittel - hinzuwirken. Nur mit der Zustimmung einer
breiten Öffentlichkeit kann die Lebensmittelwirtschaft mit Hilfe
gentechnischer Verfahren verantwortungsvoll weiterentwickelt werden.
Deshalb fordert die Kommission zu einer konstruktiven Verständigung
zwischen Wissenschaftlern und Verbrauchern auf.

Deutsche Forschungsgemeinschaft
Gentechnik und Lebensmittel - Genetic Engineering and Food
Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung
Mitteilung 3
WILEY-VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 2001, 82 S., 38,92 DM

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), 21.09.2001
 



 

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