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AHO Aktuell - 20.09.2001
"Ausgestaltet" oder "herkömmlich" - Käfig bleibt Käfig?
(aid) - Seit das Bundesverfassungsgericht die "herkömmliche" Legehennen-
Käfighaltung für tierschutzwidrig erklärt hat, ist die Diskussion um die
optimale Haltungsform der braunen und weißen Eierproduzenten wieder neu
entfacht worden. "Alternative" Haltungsformen werden propagiert, aber auch
von "ausgestalteten" oder "modifizierten" Käfigen ist die Rede. Doch was
sind ausgestaltete Käfige und wie unterscheiden sie sich von den herkömm-
lichen? Es sind Kleingruppenkäfige mit einem Nest je Käfig und einem
abgetrennten Abteil mit Einstreu sowie Sitzstangen im Käfig. Durch diese
zusätzlichen "Einrichtungen" hat das einzelne Tier etwas mehr Platz
(mindestens 750 qcm), außerdem ist eine Krallenabriebfläche vorgesehen.
Die ausgestalteten Käfige sollen einen Kompromiss darstellen zwischen
der kostengünstigen und hygienischen Käfighaltung und den tiergerechteren
alternativen Haltungsformen. Denn Käfigbefürworter und Käfiggegner sind
sich in dem Punkt einig, dass Legehennen in herkömmlichen Käfigen ihr
angeborenes Verhaltensrepertoire nicht ausleben können. Hennen suchen zur
Eiablage gerne einen ruhigen, geschützten Ort auf. Sie lieben es, ein
"Staubbad" zu nehmen sowie zu scharren, und sie suchen zum Schlafen gerne
einen erhöhten Platz auf. Diese Verhaltensweisen sind in den ausgestalteten
Käfigen möglich, andere wie "Flügelschlagen" jedoch nicht. Die Befürworter
dieser Haltungsform führen noch die Vorzüge der stabilen Rangordnung bei
Kleingruppen von vier bis sechs Tieren an, in der die schmerzhafte Prozedur
des prophylaktischen Kürzens der spitzen Schnäbel im Allgemeinen nicht
notwendig ist. "Käfig bleibt Käfig, da helfen auch keine Sitzstangen und
Nester" protestieren jedoch die Tierschützer. Legehennen brauchen Tages-
licht und frische Luft und vor allem Platz. 750 qcm je Henne ist weiterhin
ein "Hühnerknast", geben Tierschützer zu bedenken.
aid, Dr. Elisabeth Roesicke
Ausgabe Nr. 38/01 vom 20.09.2001
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