Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 12.09.2001

Kammerpräsident für begrenzten Impfstoffeinsatz


Münster (LK). Für den begrenzten Impfstoffeinsatz bei Ausbruch der Maul- und
Klauenseuche (MKS) hat sich Landwirtschaftskammer-Präsident Karl Meise
ausgesprochen. Anlässlich des Westfälisch-Lippischen Tierärztetages in Münster
sagte er, in der augenblicklichen Zeit einer gewissen Ruhe, müssten Regelungen
erarbeitet werden, die im Krisenfall von allen Beteiligten getragen werden
könnten. "Es scheint dringend geboten, die strikte "Nicht-Impfpolitik" der
Europäischen Union zu überdenken", so der Präsident. Angesichts der hohen
Schäden durch Tierseuchen könnten sie von den Landwirten nicht mit getragen
werden. "Es muss Möglichkeiten für den begrenzten Impfstoffeinsatz geben",
forderte er.

Die Einführung des Bestandsbuches und damit die Dokumentation jeglichen
Arzneimitteleinsatzes in landwirtschaftlichen Betrieben sei zeitgemäß und
werde von der Landwirtschaft mit getragen. In das Bestandsbuch müssen
Landwirte eintragen, welche Tiere zu einem bestimmten Zeitpunkt Medikamente
erhalten haben. Tierärzte müssen auf einem Beleg angeben, welche Medikamente
für wie viele Tiere verabreicht wurden. Diesen Beleg muss der Tierhalter mit
dem Bestandsbuch aufbewahren. Qualitätssichernde Maßnahmen müssten auch in
der Landwirtschaft selbstverständlich sein, fuhr der Präsident fort. Sie
dienten der Standortsicherung, der Produktion und dem Verbraucherschutz.
Weitergehende Einschränkungen wie etwa die Abschaffung des Hofmischers
oder eine zeitliche Limitierung der Arzneimittelabgabe hingegen könnten
von der Landwirtschaft nicht akzeptiert werden.

Die Überwachung des Arzneimitteleinsatzes auch im landwirtschaftlichen
Betrieb sei eine amtliche Aufgabe. "Sie muss auch weiterhin durch den
Amtstierarzt erfolgen", sagte Präsident Meise. Jeder Gedanke einer
Privatisierung erscheine absurd.

Die Umsetzung der Schweinehaltungshygieneverordnung wurde durch gemeinsame
Veranstaltungen der Veterinärverwaltung und der Landwirtschaftskammer
unterstützt. Bei den Maßnahmen zur Verbesserung der Schweinegesundheit
seien Übereinstimmungen erzielt worden. Die Kooperation "Schweinegesundheit"
werde von den Organisationen begrüßt. Präsident Meise: "Mit der Umsetzung
der Verordnung leisten wir einen Beitrag auf dem Gebiet des vorbeugenden
Verbraucherschutzes."

Bei der Tierärztetagung wies der Präsident auf eine weitreichende
Vereinbarung zwischen der Tierärztekammer, der Futtermittelindustrie, der
Fleischwirtschaft und der Landwirtschaftskammer hin. Es handelt sich bei
dem Modell "Transparind" um eine freiwillige, qualitätssichernde Maßnahme
im Rahmen des vorbeugenden Verbraucherschutzes. Diesem gemeinsamen neuen
Modell, das neben der Absatzsicherung auch eine vertrauensbildende
Komponente habe, wünschte der Präsident viel Erfolg.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de