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AHO Aktuell - 06.09.2001

Greenpeace Putenkrieg: EV gegen Greenpeace beantragt


Hamburg (ots) - Seit über vier Wochen versucht Greenpeace, mit
wiederholten Angriffen auf Unilever gegen die Massentierhaltung
vorzugehen. Statt konkrete Alternativen aufzuzeigen, macht Greenpeace
durch Aktionismus wie rechtswidrige Besetzungen von Heidemark
Putenställen oder eine Hetzkampagne "Doping für Unilever Puten"
auf sich aufmerksam. Für jedermann erstaunlich sind die Attacken
gegen Heidemark, dessen Betrieb auf europäischer Ebene als
mustergültig eingestuft wird und von dem die großen deutschen
Putenfleischanbieter deswegen ihr Putenfleisch beziehen. Unilever
kauft pro Jahr ca. 600 Tonnen aus dieser ständig amtlich und von
Unilever selbst überprüften Heidemark-Jahresproduktion in Höhe
von 50.000 Tonnen.

Die Überwachungsbehörden inklusive der Veterinärämter bescheinigen
Heidemark sowohl vor als auch nach den bisherigen Greenpeace
Attacken, sich korrekt zu verhalten. Verstöße gegen Tierschutz und
Medikamentenverabreichung wurden von den Ämtern nicht bestätigt.
Heidemark arbeitet im Rahmen eines mit Tierschützern, Veterinären und
Landwirtschaftsministerien freiwillig geschlossenen
Putenzuchtabkommens, das die Tierhaltung, Zuchtmethoden, Futter und
die medizinische Versorgung kranker Tiere festschreibt. Diese
Verabredung übertrifft den gesetzlichen Rahmen und ist in Europa
einmalig.

Obwohl Unilever kaum mehr als 1 Prozent der Heidemark
Jahresproduktion weiterverarbeitet, stellt sich Unilever den Fragen
von Tierzucht und Tierhaltung und hat darum einen Runden Tisch
"Landwirtschaft der Zukunft" eingerichtet. Experten aller
gesellschaftlicher Gruppen sollen hier Lösungen für eine nachhaltige
Landwirtschaft und Alternativen zur Massentierhaltung diskutieren.
Prof. Dr. Michael Braungart, EPEA Umweltinstitut Hamburg, der die
Arbeit von Greenpeace von Anfang an wesentlich mitgestaltet hat, wird
das Expertenforum leiten. Die erste Sitzung findet im Oktober 2001
statt.

Angesichts der geringen inhaltlichen Seriosität der nunmehr
mehrwöchigen Aktionen gegen die Massentierhaltung hat Unilever
Greenpeace aufgefordert, sich einer Auditierung des
Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9000 zu unterziehen. "Nur so
Kann sich die Öffentlichkeit in Zukunft sicher sein, dass auch alles
stimmt, was von Greenpeace kommt", so Unilever Sprecher Rüdiger
Ziegler.

Ferner hat Unilever aufgrund der wiederholten Angriffe gegen die
Marke du darfst eine EV (Einstweilige Verfügung) gegen Greenpeace
beantragt. Ziegler weiter: "Wahrheit muss Wahrheit bleiben. Das gilt
auch für selbsternannten Verbraucherschützer, die Qualitätsstandards
nach eigenem Ermessen festlegen und dann zur Norm erklären".

Die Öffentlichkeit reagiert auf das Greenpeace Spektakel aufgrund
der inhaltlichen Fragwürdigkeit der Greenpeace Aussagen eher
zurückhaltend.

Hinweise

* Heidemark ist der zweitgrößte Putenfleischanbieter Deutschlands.
Bei Biofleisch ist das Unternehmen führend. Unilever verzichtet auf
die Verarbeitung von Bioputenfleisch so lange wie wissenschaftlich
nicht gewährleistet ist, dass Bioputenfleisch auch tatsächlich besser
als herkömmliches ist.

* Die Greenpeace Antwort auf die erfolgte öffentliche Unilever
Einladung zum Runden Tisch war eine halbtägige "Blockade" des
Unilever Hauses, die am Nachmittag nach mehrmaliger Aufforderung zur
Freigabe der Hauseinfahrt durch die Polizei aufgelöst wurde.


Unilever Deutschland GmbH
 



 

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