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AHO Aktuell - 03.09.2001
Forscher machen Prionen sichtbar
Cleveland (pte) - Forschern der Cleveland State University ist es mit
Hilfe der Röntgen-Kristallographie erstmals gelungen Bilder von Prionen
zu machen. Bisher wurde vermutet, dass Prionen (Proteine, die möglicher-
weise zum Ausbruch von Rinderwahn oder ähnlichen Krankheiten wie Creutzfeld-
Jacob führen) nur einzeln existieren. Die Bilder die Wissenschaftler der
Cleveland Clinic und der Case Western University zeigen aber erstmals ein
Paar verbundener Prionen. Die Forschungsergebnisse wurden in der aktuellen
Ausgabe von Nature Structural Biology veröffentlicht.
Das Wissen, dass sich Prionen verbinden, könnte zur Entwicklung von Tests
beitragen, die zur Früherkennung von Prionen verursachten Krankheiten führen.
Ebenso ist eine Forschung zur Verhinderung der Verklumpung möglich. Weltweit
arbeiten Forscher daran, festzustellen warum an sich harmlose Prionen zu
tödlichen Krankheitserregern werden. Diese Verklumpung von Prionen könnte
eine wesentliche Stufe beim Ausbruch von Rinderwahn und ähnlichen Krankheiten
sein.
Bei der Röntgen-Kristallographie Technik werden zunächst Prionen gewonnen,
indem ein menschliches Gen zur Prionenproduktion in eine einfache Bakterien-
zelle eingepflanzt wird. Die Zelle produziert dann Prionen am laufenden Band,
die anschließend zur Kristallbildung angeregt und mit Röngtenstrahlen
bombardiert werden. Der Computer nimmt die Echos der Kollisionen der
Strahlenteilchen mit den Prionen auf und konstruiert aus den gewonnenen Daten
ein grobes Bild der Atome. "Das gibt uns ein grobes Bild mit dem wir einige
Abläufe visualisieren können, die vorher unklar waren", sagt Neuropathologe
Pierluigi Gambetti, der ein Beobachtungszentrum für Prionenerkrankungen leitet
und an der Entwicklung eines schnellen Früherkennungstests arbeitet.
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