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AHO Aktuell - 26.08.2001

Salmonellenüberwachung in der dänischen Schweineproduktion


Information der Danske Slagterier

Am 1. August 2001 trat ein neuer Salmonellenhandlungsplan in Dänemark in
Kraft. Dieser revidierte Salmonellenhandlungsplan hat mehrere wichtige
Änderungen bewirkt, die den dänischen Schweineproduzenten einen gezielteren
Einsatz ermöglichen. Die dänischen Schweineproduzenten sind sich bewusst,
dass eine hohe Lebensmittelsicherheit eine unabdingbare Forderung der
Verbraucher ist. Daher will und muss die Schweinebranche an der
positiven Entwicklung festhalten, die die dänische Schweineproduktion in
den letzten vier-fünf Jahren erlebt hat.

Im Sommer 1993 wurde ein Salmonellenhandlungsplan zur Überwachung von
Salmonellen in frischem Schweinefleisch in die Wege geleitet. Im Januar 1995
begann die Überwachung von Mastschweinebeständen durch Fleischsaftproben. So
werden jetzt alljährlich mehr als 700.000 Fleischsaftproben in Dänemark
analysiert. Insgesamt stehen 16.000 Bestände in Dänemark unter ständiger
Überwachung. Diese Bestände produzieren über 99% des dänischen Schweine-
fleisches.


Was wird überwacht?

Ganz entscheidend für die Schweinebranche ist es, dass der Einsatz gegen
Salmonellen die gesamte Kette vom Produzenten zum Konsumenten umfasst.
Die Salmonellenüberwachung erfolgt daher

- beim Futter
- in den Zucht- und Vermehrungsbeständen
- in den Sauenbeständen, die Ferkel an Mastschweinebestände mit
Salmonellenproblemen geliefert haben
- in den Mastschweinebeständen
- beim Schlachten (verschärfte Hygieneanforderungen)
- beim frischen Fleisch

Als Ergebnis des Handlungsplans ist das Salmonellenniveau in Dänemark sehr
niedrig. Die Salmonellenvorkommen in der Primärproduktion konnten reduziert
werden, das Auftreten von Salmonellen in frischem Schweinefleisch ist
entsprechend von 1,2% im Jahre 1996 auf 0,7% im Jahre 2000 gefallen. Um
diese Zahl noch weiter zu senken, stellt der Salmonellenhandlungsplan vom
1. August 2001 neue verschärfte Anforderungen an die Salmonellenüberwachung
von Mastschweinebeständen und frischem Schweinefleisch.



Neuer Salmonellenhandlungsplan

Der neue Salmonellenhandlungsplan bietet folgende Vorteile:

- schnellere, sicherere Niveauzuordnung der Bestände

- bessere Übereinstimmung zwischen der Niveauzuordnung der Bestände
und dem Ausscheiden von Salmonellen von den Schweinen in den Beständen

- Einfachheit und Wirksamkeit

Kleine Bestände, d.h. solche, die jährlich 200 Schlachtschweine oder weniger
liefern, sind von der Überwachung nicht umfasst. Das rührt daher, dass es
sehr schwierig ist, bei so kleinen Beständen eine ausreichende Anzahl
Fleischsaftproben für eine hinreichend sichere Bestimmung des
Salmonellenvorkommens zu entnehmen. Obgleich es zahlreiche kleine Bestände
gibt, machen die von ihnen gelieferten Schlachtschweine nur 1,6% der
Gesamtzahl der geschlachteten Schweine und somit einen unbedeutenden Anteil
der gesamten Salmonellenbelastung aus. Daher ist es zu verantworten, diese
Bestände von der Überwachung auszunehmen, zumal es sich zum Teil um Sauen-
bestände handelt, die über die von ihnen belieferten Mastschweinebestände
indirekt überwacht werden.

Die Fleischsaftproben können Salmonellenwerte von 1 bis über 200 aufweisen.
Im alten System wurde eine Probe als positiv bezeichnet, wenn der Salmonellen-
wert 31 oder darüber betrug. Am 1. August 2001 wurde die Grenze auf den
Salmonellenwert 11 herabgesetzt.

Außerdem ermöglicht der neue Salmonellenhandlungsplan eine schnellere
Identifizierung von Problembeständen. Hierzu werden die Prozentanteile
positiver Fleischsaftproben aus den jeweils letzten drei Monaten 3:1:1
gewichtet, wobei die Proben des letzten Monats am meisten "zählen". Das
bedeutet, dass eine bessere zeitliche Übereinstimmung zwischen dem
besonderen Handling im Schlachtbetrieb und einem etwaigen Ausscheiden von
Salmonellen von den
Schweinen erzielt wird.

Jeden Monat werden die Bestände einem von drei Niveaus zugeordnet.

Niveaus

- Niveau 1: Wenige oder keine Schweine mit Salmonellen-Antikörpern
- Niveau 2: Eine mäßige Zahl von Schweinen mit Salmonellen-Antikörpern
- Niveau 3: Eine hohe Zahl von Schweinen mit Salmonellen-Antikörpern


Dem Niveau 2 zugeordnete Bestände werden mit einem Salmonellenabzug in Höhe
von 2% des Abrechnungswertes pro geliefertes Schlachtschwein belegt. Bei
Beständen in Niveau 3 beträgt der entsprechende Abzug 4%. Niveau-3-Schweine
werden beim Schlachten einer besonderen Behandlung unterzogen.


Überwachung des frischen Schweinefleisches

Ziel ist es, das Salmonellenvorkommen von 0,7% im frischen Schweinefleisch
noch weiter zu senken. Um ein Vorkommen von unter 1% zu messen, muss die
Überwachungsmethode jedoch besondere Anforderungen erfüllen:

- Es ist eine hinreichend hohe Anzahl Proben zu entnehmen
- Die Proben sind dem genau gleichen Material zu entnehmen
- Die Proben sind auf genau die gleiche Art und Weise zu entnehmen

Um diese Anforderungen zu erfüllen, wurde die Überwachung am 1. Januar 2001
auf die sogenannte Frischfleischüberwachung umgestellt. Hierbei werden in
allen Exportschlachtbetrieben frühestens 12 Stunden nach dem Kühlen Abstrich-
proben aus frischen gekühlten Schlachtkörpern entnommen - an jedem Schlachttag
Proben aus fünf Schlachtkörpern in jedem Schlachtbetrieb. Abgestrichen werden
je 100 qcm des Schinkens, der Brust und der Backe, insgesamt 300 qcm pro
Schlachtkörper.

Die Frischfleischüberwachung ist fast doppelt so feinfühlig wie die frühere
Fertigwarenüberwachung, d.h. sie besitzt eine höhere Fähigkeit zum Feststellen
von Salmonellen. Das bedeutet, dass die Werte des Salmonellenvorkommens in
künftigen Auswertungen der Frischfleischüberwachung ungefähr doppelt so hoch
sein werden wie bei der Fertigwarenüberwachung. Dementsprechend hat das
Salmonellenvorkommen in den einzelnen frischen Schlachtkörpern in den ersten
fünf Monaten des Jahres 2001 1,7 % betragen.

Schließlich hat die neue Überwachung den Vorteil, dass die Lieferantennummer
jedes der von der täglich Probe umfassten fünf Schlachtkörper notiert wird
und es somit möglich ist, eine positive Probe zu den fünf Ursprungsbeständen
zurückzuverfolgen.
 



 

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