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AHO Aktuell - 21.08.2001

Wissenschaftliche Kampfansage an die Salmonellen


(idw) - Vom 2. - 5. September 2001 findet im Leipziger Hotel Intercontinental
das 4. Internationale Symposium über die Epidemilogie und Bekämpfung von
Salmonellen und anderen pathogenen Erregern in Schweinefleisch statt. Es
handelt sich um eine Veranstaltungsreihe, die alle 2 Jahre fortgesetzt
wird. Die vorhergehenden Symposien fanden in Ames (USA), Kopenhagen
(Dänemark) und Washington D.C. (USA) statt.
Zu dem Symposium, das vom Institut für Lebensmittelhygiene und vom
Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der
Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig gemeinsam mit
dem Unternehmen Labordiagnostik Leipzig vorbereitet wurde, werden ca.
250 Gäste aus 33 Ländern erwartet. Die Bundesministerin für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Frau Renate Künast, hat
die Schirmherrschaft übernommen. Zur Eröffnung wird der Sächsische
Staatsminister für Soziales, Gesundheit und Familie, Dr. Geisler,
anwesend sein.
Das Symposium befasst sich mit einem gravierenden Problem des
gesundheitlichen Verbraucherschutzes: dem Vorkommen pathogener
Mikroorganismen im Schweinefleisch. Die Schwierigkeit bei der Verhütung
von Erkrankungen nach Fleischverzehr besteht vor allem darin, dass die
Erreger - in erster Linie Salmonellen - in Schweinebeständen weltweit
sehr verbreitet sind, ohne dass die Tiere selbst erkrankt sind. Auch bei
der Fleischuntersuchung bleiben sie weitgehend unerkannt. Da
Schweinefleisch in vielen Ländern, so auch in Deutschland, die am
meisten verzehrte Fleischart ist, wird ein hoher Anteil der jährlich
über 80 000 gemeldeten Salmonellose-Erkrankungen in Deutschland durch
den Verzehr vor allem rohen oder nicht durchgegarten Schweinefleisches
verursacht. Die Anzahl der tatsächlich auftretenden Erkrankungen dürfte
etwa zehnmal so hoch wie die Anzahl der gemeldeten Fälle sein. Dies ist
nicht verwunderlich, wenn man weiß, dass von einem geschlachteten
Schwein etwa 350 Personen essen!
Seit Jahren bemühen sich die Tierärzte, Lebensmittelhygieniker,
Epidemiologen, Ärzte und Mikrobiologen darum, diesem Problem wirksam zu
begegnen. Das Symposium führt Wissenschaftler aus aller Welt zusammen,
um über die Wege des Zurückdrängens dieser Erkrankungen zu beraten und
neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auszutauschen. Dabei stehen u. a.
folgende Problemkreise im Mittelpunkt des Interesses: Wie gelingt es,
die Erreger bereits im Landwirtschaftsbetrieb zu eliminieren? Welches
sind die wesentlichen Verbreitungswege? Welche modernen diagnostischen
Methoden können eingesetzt werden? Was kann der Verbraucher selber tun,
derartigen Erkrankungen, die u. U. auch sehr schwer verlaufen können,
vorzubeugen? Was kann in der Lebensmittelüberwachung verbessert werden?
Wo liegen die Defizite? Länder wie Dänemark oder Schweden sind in der
Bekämpfung der Salmonellen Vorreiter und haben bereits gute Erfolge zu
verzeichnen. Die Programme solcher Länder werden auf diesem wichtigen
Symposium diskutiert werden.

Zum Symposium und seinem aktuellen Bezug zum gesundheitlichen
Verbraucherschutz findet am Montag, 3. September, 13.30 Uhr, in der
Lounge des Hotels Intercontinental, Gerberstraße 15,
eine Pressekonferenz
statt, zu der Sie herzlich eingeladen sind. Neben den Leipziger
Professoren Fehlhaber und Hensel wird auch der Kongresspräsident Prof.
Dr. Peter van der Wolf aus den Niederlanden als Gesprächspartner zur
Verfügung stehen.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Karsten Fehlhaber
Tel.: 0341 - 97 38 221
Email: kfehlhab@vmf.uni-leipzig.de

Prof. Dr. Andreas Hensel
Tel.: 0341 - 97 38 151
Email: hensel@vmf.uni-leipzig.de

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Universität Leipzig, 21.08.2001
 



 

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