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AHO Aktuell - 20.08.2001

Genlabor erübrigt Tierversuche


(idw) - Das dafür zuständige Sächsische Umwelt- und Landwirtschafts-
ministerium hat jetzt die Genehmigung für die 100. gentechnische Anlage
im Freistaat erteilt. Sie ging an das Forschungslabor des
Veterinär-Physiologisch-Chemischen Instituts der Veterinärmedizinischen
Fakultät der Universität Leipzig, das im November sein neues Quartier in
einem Neubau für drei Institute der Veterinärmedizin beziehen wird. In
dem dann zur Verfügung stehenden Genlabor sollen mit Hilfe
gentechnischer Methoden Überlebensstrategien von Bakterien untersucht
werden, die bei Fohlen und auch bei immungeschwächten Menschen,
besonders bei HIV-infizierten, Lungenentzündungen hervorrufen können.
Wie Institutsleiter Prof. Dr. Herbert Fuhrmann im Gespräch sagte,
handelt es sich hier vor allem um den Boden- und Stallbewohner
Rhodococcus equi, der die Eigenschaft hat, in der Zelle des Tieres zu
überleben. Gegenstand der Forschungsprojektes, das von der Akademie für
Tiergesundheit finanziert wird, ist die Entwicklung eines Modells zu
dieser Erkrankung, bei dem das Wie und Warum des Überlebens der Erreger
in Makrophagen (Fresszellen) der Maus erforscht wird. Makrophagen gelten
als wichtige Bestandteile der Immunabwehr, die in der Lage sind, mittels
Reaktiver Sauerstoffspezies Bakterien abzutöten. Also sind die Ursachen
zu erforschen, warum dies in bestimmten Fällen nicht geschieht. An
dieser Stelle kann an ein generelles Thema der Grundlagenforschung des
Instituts - der Lipid-Stoffwechsel bei Haustieren - angeknüpft werden.
Man weiß inzwischen, dass die Nahrungslipide (Fettstoffe), indem sie die
Zusammensetzung der zellulären Membranen verändern, einen direkten
Einfluss auf die Funktion der Makrophagen und damit der zellulären
Immunität haben. Welche Prozesse dabei genau ablaufen, welche
Mechanismen wirken, kann künftig im Genlabor - also ohne Tierversuche -
untersucht werden.

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Universität Leipzig, 20.08.2001
 



 

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