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AHO Aktuell - 16.08.2001

Ergebnisse der Mai-Viehzählung 2001


BSE-bedingter Produktionseinbruch

(aid) - Die Bruttoeigenerzeugung von Rindern und Kälbern ging im
Wirtschaftsjahr 2001/02 gegenüber dem Vorjahr um knapp 12 Prozent auf
4,47 Mio. Tiere zurück. Die Erzeugung von Rind- und Kalbfleisch
verringerte sich 2000 um 6 Prozent auf 1,36 Mio. Tonnen. Bei den
Ausfuhren kam es zu starken Einbrüchen, die Einfuhren waren um etwa 8
Prozent niedriger, die Überhänge nahmen zu, da auch der Verbrauch um
rund 7 Prozent auf 1,16 Mio. sank. Daraus ergibt sich ein Pro-Kopf-
Verzehr von knapp 10 kg.

Rinderbestand kaum verändert

(aid) - Anfang Mai 2001 wurden in Deutschland 14,54 Mio. Rinder gehalten
und damit fast so viele wie im Vorjahr. Die Zahl der Milchkühe verringerte
sich mit 4,53 Mio. um 0,9 Prozent, dagegen erhöhte sich der Bestand an
Nutz- und Zuchtfärsen um 1,4 Prozent. Die Zahl der rinderhaltenden Betriebe
verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 8.000 auf 216.800. Die
Zahl der Kälber sank um 1,8 Prozent, der Bestand an Mutterkühen war mit
721.000 Tieren leicht rückläufig (- 0,5 %).

Starker Rückgang der Erzeugerpreise, höhere Verbraucherpreise

(aid) - Die Preisentwicklung bei Schlachtrindern stand ganz unter dem
Einfluss der BSE-Fälle in Deutschland. Nachdem die Diskussion zum
Frühjahr 2001 hin abflaute und die Nachfrage nach Rindfleisch zunahm,
zogen die Preise insbesondere für Jungbullen wieder an. Dennoch lagen
sie im Juni für die Handelsklasse R3 um 19 Prozent niedriger als zur
gleichen Vorjahreszeit, bei Schlachtkühen R3 betrug der Rückgang 26 %.
Im Jahresdurchschnitt 2000/01 waren die Erzeugerpreise für Rinder mit
3,96 DM/kg Schlachtgewicht 11 Prozent geringer als im Vorjahr. Die
Schlachtkälberpreise stiegen von 5,60 DM/kg Schlachtgewicht im Februar
2001 wegen der MKS in den Niederlanden auf 9,19 DM/kg im April, um
nach Aufhebungen der Ausfuhrbeschränkungen wieder auf 7,79 DM/kg im
Juni zu fallen. Im Durchschnitt des Wirtschaftsjahres 2000/01 betrug
der Preis für pauschal abgerechnete Kälber 8,09 DM/kg Schlachtgewicht.
Trotz der rückläufigen Erzeugerpreise zogen die Verbraucherpreise für
Rindfleisch kontinuierlich an und waren im ersten Halbjahr 2001 um rund
4 Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum. Das wird unter
anderem mit den BSE-bedingten Kosten der Schlacht- und Zerlegebetriebe
begründet. Der Sachverständigenausschuss zur Auswertung der Vieh-
zählungsergebnisse erwartet für 2001 eine um 2 Prozent sinkende
Erzeugung von Rind- und Kalbfleisch auf 1,32 Mio. Tonnen. Er rechnet
bei rückläufigem Außenhandel und einem geschätzten Endbestand an
Rindfleisch von 130.000 Tonnen mit einem Gesamtverbrauch von etwa 1,0
Mio. Tonnen. Damit würde der Verzehr auf gut 8 kg pro Kopf zurück
gehen und der Selbstversorgungsgrad 134 % betragen.

aid, Dr. Elisabeth Roesicke
 



 

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