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AHO Aktuell - 15.08.2001

Wird eine Behandlung der CKK bald möglich?


San Francisco (pte/aho) - Prionen-Erkrankungen wie BSE und die
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) lassen sich möglicherweise bald
mit existierenden Arzneimitteln behandeln. US-Forscher hatten die
Substanzen Quinacrin und Chlorpromazin erfolgreich an Mäusezellen
getestet, die mit den BSE-Erregern, den so genannten Prionen
infiziert waren. Die Forscher wollen möglichst bald klinische Tests
an todgeweihten Creutzfeldt-Jakob Patienten durchführen.

"Es ist ein großer Unterschied zwischen Erfolgen an Zellkulturen und
der letztendlichen Wirkung am Menschen", so Carsten Korth von der
University of in San Francisco. "Und wir wissen noch nicht, ob die
Mittel wirken werden. Doch unsere Ergebnisse an Zellen rechtfertigen
es, die Untersuchungen sofort weiter zu führen."Zusammen mit dem
Nobelpreisträger Stanley Prusiner und Kollegen berichtet er von
seinen Ergebnissen in den Proceedings of the National Academy of
Science.

Seit langem setzt man Quinacrin zur Behandlung der Malaria und
Chlorpromazin (Megaphen ) als Neuroleptikum ein. Man weiß, dass
die Substanzen die Blut - Hirnschranke überwinden. Da ihre Wirkung
an den infizierten Mauszellen sehr deutlich war, schlagen die
Wissenschaftler jetzt vor, deren Wirksamkeit an möglichst bald an
Creutzfeldt-Jakob Patienten zu testen.

In einem Fall sollen sie schon Erfolge gezeigt haben, wie die
Londoner Zeitung "The Mail on Sunday" berichtete. Die
britische vCJK-Patientin Rachel Forber soll nach nur 19 Tagen
Behandlung mit Quinacrine Fähigkeiten wiedererlangt haben, die
sie durch die fortschreitende Schädigung des Gehirnes verloren
hatte. Nach Angaben des Vaters kann seine Tochter wieder gehen
und mit Messer und Gabel essen.


Carsten Korth, Barnaby C. H. May, Fred E. Cohen, and
Stanley B. Prusiner
Acridine and phenothiazine derivatives as pharmacotherapeutics
for prion disease
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 98, Issue 17, 9836-9841,
August 14, 2001
 



 

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