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AHO Aktuell - 10.08.2001

Schlag gegen illegalen Greifvogelhandel


Potsdam - Das Landesumweltamt Brandenburg unterstützt länderübergreifend
die Ermittlungsbehörden im Kampf gegen den illegalen Handel mit
geschützten Tieren. Immer wieder werden beispielsweise seltene Greifvögel
wie Milane, Habichte, Falken und Adler in illegaler Aufzucht entdeckt.
Allein im vergangenen Monat wurden von den Landeskriminalämtern in
Brandenburg und Sachsen 70 Vögel, davon über 60 Greifvögel beschlagnahmt.
Das brandenburgische Landesumweltamt hat diese Tiere in kürzester Zeit
artgerecht untergebracht. Jetzt konnten die ersten Jungvögel bereits
wieder ausgewildert werden.

Eine größere Anzahl illegal aufgezogener Greifvögel (Habichte, Milane und
Adler) wurden bei einer brandenburgisch-sächsischen Gemeinschaftsaktion
der Landeskriminalämter in Calau (Oberspreewald-Lausitz) und Freital
(Weißeritzkreis) sichergestellt. Das Landesumweltamt Brandenburg hat
die Aktion fachlich und logistisch unterstützt.

Fast 70 beschlagnahmte Vögel waren innerhalb kürzester Zeit artgerecht
unterzubringen. Die illegal ausgehorsteten Vögel sollten so schnell wie
möglich wieder in der Natur ausgewildert werden. Nunmehr sind die ersten
gerade flugfähig gewordenen jungen Habichte und Schwarzmilane fremden
Familienverbänden zugesetzt worden, damit sie durch die Altvögel
adoptiert werden und ein Leben in Freiheit führen können.

Die Rotmilane wurden für ein Auswilderungsprogramm der britischen Royal
Society for the Protection of Birds in Schottland zur Verfügung gestellt.
Diese haben mit British Airways den Flug nach Glasgow angetreten, wo sie
bereits erfolgreich ausgewildert wurden.

Profitgierige Wilderer rauben aus den Horsten geschützter Tiere den
Nachwuchs, um ihn nach dem Schlüpfen teuer zu verkaufen. Schwarzmarkt-
preise bis zu 40.000 DM für einen jungen Adler sind keine Seltenheit.
Solche Gewinnaussichten lassen gewissenlose Eierdiebe immer dreister
zu Werke gehen. In einschlägiger Literatur oder via Internet werden
solche Tiere manchmal sogar gegen Vorbestellung angeboten.

Fachleute wissen, dass vielmehr hohe Sterblichkeits- und Verlustraten
sowie geringe Nachzuchterfolge in Gefangenschaft die traurige Realität
kennzeichnen.
 



 

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