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AHO Aktuell - 02.08.2001

Neue MKS-Fälle in Großbritannien +++ Hessen fordert Massenimpfung


London/Wiesbaden (aho) - Die britische Regierung ist besorgt über die
erneut zunehmende Zahl von Fällen der Maul- und Klauenseuche im Norden
Englands. Nach einem Bericht der "Times" vom Donnerstag erwägt die
Regierung in der Grafschaft Yorkshire die Impfung von drei Millionen
Schweine. Die Zahl der MKS-Fälle in ganz Großbritannien war am Mittwoch
um 7 auf 1921 gestiegen. In Großbritannien soll nach einem Bericht der
Zeitung "Independent" Landwirten mit von MKS nicht betroffenen Schaf-
beständen vereinzelt angeboten worden sein, Tiere aufzustallen, die an
der Maul- und Klauenseuche (MKS) erkrankt sind. Da zur Zeit die staatlich
gezahlte Entschädigung höher als der Marktpreis für Schafe ist, kann dies
durchaus für Landwirte interessant sein. Da auch EU - Gelder für die
Entschädigung eingesetzt werden, hat ein EU - Sprecher darauf hingewesen,
daß bei einem Nachweis des Betruges, die EU - Gelder zurückgefordert
werden.

Das Hessische Sozialministerium hat die Meldung über eine erneute Zunahme
der MKS - Fälle mit Sorge zur Kenntnis genommen. "Dies ist ein Alarmsignal,
das uns in Hab-Acht-Stellung bringt", erklärte Staatssekretär Karl-Winfried
Seif. Das Ministerium habe den Hessischen Bauernverband gebeten, seine
Mitglieder über die erneut drohende Gefahr zu informieren. Ebenso seien
alle Veterinärämter in Hessen in einem Anschreiben vorgewarnt worden.

Nachdem die Grafschaften Devon und Somerset zu MKS-freien Gebieten erklärt
worden seien, trete nun das Seuchengeschehen neu in Cumbria und Yorkshire
auf. Hiervon könnte eine erneute Gefahr des Verschleppens der Seuche in
andere Länder ausgehen. "Großbritannien sollte umgehend eine Massenimpfung
durchführen, um dieses Risiko zu minimieren und zu verhindern, dass
weiterhin eine Unmenge von Tieren getötet werden müssen und die land-
wirtschaftlichen Betriebe existenzbedrohenden Schaden erleiden". Die
Bundesregierung und die EU seien gefordert, in dieser Richtung unter-
stützend zu wirken. Auch müsse endlich die Aufhebung des generellen
Verbots für vorbeugende Massenimpfungen erfolgen. "Nachdem MKS aus den
Schlagzeilen verschwunden ist, hat der Bund dieses Thema in fahrlässiger
Weise nicht weiter verfolgt und dem Petitum vieler Bundesländer - darunter
Hessen - die Schutzimpfungen zu ermöglichen, nicht Rechnung getragen".
Bundesministerin Künast müsse statt wohlfeiler Worte endlich Taten zeigen.
Ebenso sei der Bund gefordert, im Grenzbereich verstärkt Kontrollen
vorzunehmen, um illegale Tiertransporte auf den Land- oder Wasserwegen
zu verhindern. Der Export von Tieren aus den betreffenden Gebieten sei
untersagt.
 



 

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