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AHO Aktuell - 01.08.2001

Milchkühe: Kaliumreiches Wiesenfutter kann den Stoffwechsel belasten


(aid) - Das Wiesenfutter in der Schweiz ist mit durchschnittlich 30 Gramm
Kalium je Kilogramm Trockensubstanz reich an Kalium, eine Kaliumüberver-
sorgung bei der Milchviehfütterung ist deshalb dort nicht ausgeschlossen.
An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP) in Posieux
wurden deshalb Fütterungs- und Bilanzversuche mit Milchkühen durchgeführt,
die natürliches kaliumärmeres Heu mit 30, oder kaliumreicheres Heu mit 40
Gramm Kalium je Kilogramm Trockensubstanz erhielten. Während der etwa
achtwöchigen Versuchszeit wurde das Heu praktisch ad libitum und das
Kraftfutter als fixe Menge verabreicht. Unterschiede in der Futteraufnahme
bestanden nicht, die Wasseraufnahme stieg jedoch mit der Kalium-Aufnahme,
und die Harnproduktion war ebenfalls merklich erhöht. Die Kotproduktion war
mit steigendem Kalium-Gehalt vermindert, gleichzeitig stieg aber der Kot-
Trockenmassegehalt an. Die Magnesiumverdaulichkeit und Magnesiumkonzen-
tration im Harn waren bei K40 leicht verringert. Hier könnte sich das
Risiko eines Magnesiummangels aufgrund von Kalium-Überschuss anzeigen.
Auffallend war der reduzierte Jodgehalt in der K40-Milch, obgleich das
kaliumreichere Futter mehr Jod enthielt. Als Ursache wurden die
schlechtere Verwertung des zugeführten Jods aufgrund des höheren
Kaliumgehalts, aber auch der höhere Nitratgehalt im kaliumreicheren Heu
diskutiert. Da Jodmangel eine Ursache von Fruchtbarkeitsstörungen sein
kann, sollte bei kaliumreicher Fütterung die ausreichende Jodversorgung
besonders beachtet werden. Im Blut wiesen die K40-Tiere einen höheren
Basenüberschuss und einen leicht erhöhten pH-Wert auf. Dies wurde als
gewisse Alkalisierung des Stoffwechsels gewertet, die im Hinblick auf die
Milchfiebervorbeugung während des Abkalbezeitraums nicht wünschenswert ist.
Die Milchleistung wurde durch den K-Gehalt nicht beeinflusst.

aid, Dr. Sigrid Baars
 



 

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