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AHO Aktuell - 28.07.2001

Ökologisch erzeugtes Schweinefleisch nicht wettbewerbsfähig


(ISN) - Das Institut für angewandte Verbraucherforschung (IFAV) e.V. hat
im Mai 2001 für den Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucher-
verbände (BVZV) e.V. das Verbraucherverhalten beim Lebensmitteleinkauf
untersucht.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-Westdeutschland e.V.
(ISN) hat die Ergebnisse der Recherche, bezogen auf den Schweinefleisch-
markt, ausgewertet. Resultat: ökologische Schweineerzeugnisse seien im
Lebensmitteleinzelhandel ca. 50 - 60 % teuerer als konventionell erzeugtes
Schweinefleisch. Die Recherche des IFAV ergebe, daß Verbraucher unter
bestimmten Voraussetzungen für Biolebensmittel maximal 30 % mehr zu
bezahlen bereit seien.

Detlef Breuer, Geschäftsführer der ISN, hält das Ergebnis der Studie der
Verbraucherzentralen für realistisch, die Untersuchung habe das Käufer-
verhalten bei Schweinefleisch objektiv wiedergegeben. Schweinefleisch
sei und bleibe aller Voraussicht nach der preiswerteste, fleischliche
Proteinträger. Schweinefleisch werde im Lebensmitteleinzelhandel
aggressiv beworben. Daran würde sich auch nichts ändern, solange man
durch den ganzen Supermarkt laufen müsse, um an die Fleischtheke zu
gelangen. Die Nische für die Öko-Schweinefleischproduktion bleibe einem
kleinen Kreis von Landwirten vorbehalten. Größere Zuwachsraten in diesem
Bereich erwarte die ISN aufgrund des stark begrenzten Käuferpotentials
nicht. Fleisch werde zu ca. 70 % im Lebensmitteleinzelhandel und zu ca.
25 % im Fachgeschäft gekauft. Der Kauf auf dem Wochenmarkt und der
Direktbezug sei von untergeordneter Bedeutung, so Breuer.

Das IFAV liefere für Schweinefleisch das folgende Beispiel:

Für ein Kilo Schweinekotelett habe der Verbraucher im Januar 2001 beim
Biometzger durchschnittlich 17,58 DM/kg auf die Ladentheke legen müssen.
In einer konventionellen Metzgerei dagegen 11,44 DM/kg - Preisdifferenz:
6,14 DM. Bei Schweinekochschinken habe die absolute Differenz im
Durchschnitt sogar über 12 DM/kg (konventioneller Preis: 24,93 DM/kg;
Öko-Preis: 37,50 DM/kg) betragen.

Der Grund für den zum Teil erheblichen Mehrpreis bei Biolebensmitteln
sei in der kostenintensiveren Produktion und den höheren Erfassungs-
und Distributionskosten begründet.

Schweinefleisch stehe mit einem Anteil von ca. 10 % an der Gesamt-
nachfrage nach Bio-Lebensmitteln als Fleischprodukt in der Rangordnung
ganz unten.

Die Käufer von Bio-Schweinefleisch seien überdurchschnittlich in der
Altersgruppe der 31 bis 50-jährigen zu finden, sie stammten häufig
aus Mehrpersonenhaushalten und Haushalten mit Kindern. Ein hoher
Bio-Konsum sei in den oberen Einkommensklassen zu finden, vornehmlich
ältere und gut situierte Verbraucher würden Bio-Fleisch nachfragen.

Der Studie des IFAV zufolge verzeichneten einzelne Anbieter von Bio-
Produkten Zuwachsraten von 30 -70 %. Ob der Trend langanhaltend sei,
müßten zukünftige Marktbilanzen zeigen. Das IFAV bemerke, daß in der
Vergangenheit sogenannte "Lebensmittelskandale" vom Verbraucher schon
nach kurzer Zeit verdrängt worden seien.


Für Rückfragen steht Ihnen Herr Detlef Breuer unter der Durchwahl
05491-9665-0 gerne zur Verfügung.

Interessengemeinschaft der Schweinhalter
Nord-Westdeutschland e.V.
Gartenstr. 1
49401 Damme

Telefon: 05491-96650
Fax: 05491-955619
e-mail: info@schweine.net
 



 

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