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AHO Aktuell - 27.07.2001

Qualitäts-Futter: eine Voraussetzung für hochwertige Lebensmittel


(idw) - Die Landwirtschaft befindet sich gegenwärtig nicht nur in
Deutschland im Umbruch. Der Verbraucherschutz und "Klasse statt Masse"
stehen dabei zu Recht im Vordergrund. In der Tierhaltung bedeutet dies
beispielsweise artgerechte Haltung und die Verwendung von qualitativ
hochwertigem Futter.

Insbesondere die Qualität der Futtermittel hat einen großen Einfluss auf
die Verbrauchseigenschaften tierischer Produkte. Wie beispielsweise das
Essen von angeschimmeltem Brot oder Kuchen für den Menschen
gesundheitsgefährdend ist, wirken sich Schimmel und deren
Stoffwechselprodukte (Toxine)
in konserviertem Grünfutter oder
Trockenmischfutter negativ auf die Tiergesundheit aus. Außerdem gehen
diese Stoffe vor allem in das Schweinefleisch oder die Milch über und
sind deshalb auch für die menschliche Ernährung gefährlich.

Im Institut für Agrartechnik Bornim (ATB) in Potsdam-Bornim wird eine
Reihe von Forschungsarbeiten durchgeführt, um eine unsachgemäße
Lagerung und Entnahme z. B. von Getreide-Trockenmischfutter in
Kraftfuttersilos innerhalb der Stallanlagen zu verhindern. Um das
Verschimmeln vor allem an der Siloinnenwand, wo sich durch den Wechsel
von Tages- und Nachttemperaturen bevorzugt Kondenswasser bildet,
auszuschließen, müssen die Fließvorgänge bei der Entnahme optimiert
werden. In ruhenden Zonen mit einer langen Verweildauer kann das Futter
zuerst verderben. Deshalb wird im Bornimer Institut an neuen
Berechnungsmethoden für das gleichmäßige Ausfließen des Futters
gearbeitet. Damit können Konstrukteure zukünftig Silos so
dimensionieren, dass ein gleichmäßiges Fließen bei der
Kraftfutterentnahme nach dem Prinzip "das zuerst eingelagerte Gut wird
zuerst entnommen " gesichert ist. Aber auch in Silos, die schon lange
bewirtschaftet werden und nicht optimal konstruiert sind, soll der
Futterverderb verhindert werden. Dazu werden in der
Forschungseinrichtung Vorrichtungen für das nachträgliche Installieren
im Silo untersucht, z. B. trichterförmige Einbauten, die ein optimales
Ausfließen des Kraftfutters garantieren.

Mit den sich selbst reinigenden Silos wird auch der bisher hohe
Arbeitszeitaufwand für das Reinigen der Kraftfuttersilos entscheidend
verringert, was zu einer Kostensenkung bei diesem Verfahrensabschnitt in
der Tierhaltung führt.
Die am Computer modellierten Ergebnisse werden an einer großtechnischen
Siloversuchsanlage im Bornimer Institut überprüft. Dadurch wird
gewährleistet, dass das Überführen der Ergebnisse in die Praxis ohne
Risiko möglich ist.

Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. habil. Christian Fürll
Dipl. Ing. Thomas Schuricht
Abt. Technik der Aufbereitung,
Konservierung und Lagerung
Tel. (0331)5699-310
E-mail: cfuerll@atb-potsdam.de

Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Institut für Agrartechnik Bornim e. V., 27.07.2001
 



 

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