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AHO Aktuell - 26.07.2001
Rinderhalter stocken ihre Herden immer weiter ab
L P D - Die Landwirte in der europäischen Union (EU) halten immer weniger
Rinder. Die Mitte der neunziger Jahre begonnene Abstockung hat sich auch
im vergangenen Jahr fortgesetzt, zitiert der Landvolk-Pressedienst eine
aktuelle Veröffentlichung des Statistischen Amtes der EU. Die meisten
Rinder wurden im Dezember 2000 mit 20,32 Millionen Tieren in Frankreich
gehalten. In Deutschland wurden 14,48 Millionen Rinder, in Großbritannien
10,88 Millionen und in Italien 7,4 Millionen Tiere gezählt. Zu den sechs
größten "Rindernationen" der EU zählten darüber hinaus Irland mit 6,46
Millionen und Spanien mit 6,25 Millionen Tieren. Insgesamt wurden in der
EU im Dezember 81,6 Millionen Rinder registriert, das waren 1,3 Prozent
weniger als im Jahr zuvor. Seit 1996 hat sich die Zahl der Rinder sogar
um fast drei Millionen Stück oder 3,5 Prozent verringert.
Ein Großteil des Bestandsabbaus aus dem vergangenen Jahr entfiel auf
Großbritannien und Irland, wo die Landwirte ihre Herden um 3,6 Prozent
beziehungsweise 3,7 Prozent abstockten. Auch in den Niederlanden
(minus 5,1 Prozent), Dänemark (minus 4,3 Prozent), Schweden (minus 3,7
Prozent) und Finnland (minus 3,1 Prozent) schrumpften die Bestände
erheblich. Die Landwirte in Deutschland verringerten ihre Bestände um
1,2 Prozent. Angesichts der Ende 2000 durch BSE ausgelösten Krise ist
auch in diesem Jahr mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung zu rechnen.
Dagegen stockten die Rinderhalter in Österreich, Frankreich, Italien und
Belgien leicht auf. Stärker als den Gesamtbestand reduzierten die EU-
Landwirte in 2000 ihre Milchkuhherden, von denen die Statistiker mit
20,65 Millionen Stück rund 2,3 Prozent weniger zählten als im Jahr zuvor.
Gegenüber 1996 ist die Zahl sogar um 1,46 Millionen Tiere oder 6,6 Prozent
gesunken.
Allerdings haben die Milchviehhalter in den einzelnen EU-Ländern unter-
schiedlich reagiert. Stark stockten Dänemark und Großbritannien die Zahl
der Milchkühe um 5,4 Prozent und 4,8 Prozent ab. Um mehr als vier Prozent
reduzierten auch Luxemburg, Finnland und Schweden ihre Herden, während
Belgien und Italien einen Zuwachs um jeweils 1,7 Prozent meldeten. Auch
viele deutsche Milchviehhalter trennten sich von ihren Tieren, der
Bestand sank insgesamt um 3,6 Prozent auf 4,54 Millionen Milchkühe.
Dagegen sahen einige Landwirte in der Haltung von Mutterkühen offenbar
eine Alternative, der Bestand stieg um 3,4 Prozent auf 813.000 Tiere.
Der EU-Bestand an Mutterkühen hat dagegen nach zwei Jahren der
Aufstockung wieder abgenommen, mit einer Rate von 0,3 Prozent auf
11,97 Millionen Tiere jedoch relativ moderat.
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