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AHO Aktuell - 25.07.2001

Schweiz exportiert Knochenmehl zur Verbrennung nach Deutschland


(buwal) - 10 000 Tonnen Knochenmehl können zusätzlich zur umweltverträg-
lichen Verbrennung nach Deutschland exportiert werden. Nach Vorliegen der
behördlichen Bewilligungen aus Deutschland konnte dem Export auch von
schweizerischer Seite zugestimmt werden. Mit dieser neuen Exportmöglichkeit
entspannt sich die Entsorgungslage weiter.

Im Zusammenhang mit der BSE-Problematik hat der Bundesrat Ende letzten
Jahres eine Reihe von zusätzlichen Massnahmen in Kraft gesetzt, um die
Rinderseuche BSE mittelfristig in der Schweiz zum Verschwinden zu bringen.
Dazu gehört insbesondere das Verfütterungsverbot von Fleischmehl,
Fleischknochenmehl, Blutmehl, Gelatine aus Abfällen von Wiederkäuern sowie
von Geflügel- und Federmehl an alle Nutztiere. Damit werden die bis Ende
2000 grösstenteils als Futtermittel verwerteten Fleisch- und Knochenmehle
zu Abfällen, die verbrannt werden müssen.

In der Schweiz fallen pro Jahr rund 200 000 Tonnen Schlachtabfälle an. Nach
Vorbehandlung werden daraus unter anderem rund 45 000 Tonnen Fleischmehl,
20 000 Tonnen Knochenmehl sowie 20 000 Tonnen Extraktionsfett hergestellt.
Diese Abfälle können bis auf das Knochenmehl grundsätzlich in der Schweiz
entsorgt werden. Hauptabnehmer sind die Zementwerke, die Tiermehl als
Ersatzbrennstoff einsetzen. Die hohen Temperaturen garantieren eine
vollständige Zerstörung organischer Verbindungen, d.h. auch der Prionen,
die BSE relevant sind. Knochenmehl eignet sich wegen des Phosphorgehaltes
nur beschränkt für die Verbrennung in Zementwerken, weil Phosphor die
Qualität des Zementes negativ beeinflusst. Die Zementwerke, insbesondere
diejenigen, die schon grössere Mengen Klärschlamm entsorgen, verzichten
deshalb auf die Verbrennung von Knochenmehl.

Da es in der Schweiz für die Verbrennung von Knochenmehl nicht genügend
Anlagen gibt, haben das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL)
und das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) mit dem Einverständnis der
deutschen Behörden einem zusätzlichen Export von Knochenmehl zur
Verbrennung in einem Kohle-Heizkraftwerk in Herne (Deutschland) zugestimmt.
Neben der bereits bewilligten Ausfuhr von 6 000 Tonnen Knochenmehl in eine
Sonderabfallverbrennungsanlage in Herten (Deutschland) können nun
zusätzlich 10 000 Tonnen umweltverträglich entsorgt werden. Beide
Exportbewilligungen sind bis Ende Dezember 2001 gültig. Eine
Bewilligung für einen dritten Betrieb steht noch aus.

Bern, 25. Juli 2001

BUWAL BUNDESAMT FÜR UMWELT,
WALD UND LANDSCHAFT
Pressedienst

Auskünfte

- Beat Frey, Sektion Industrie- und Gewerbeabfälle, BUWAL,
Tel. 031 322 69 61

- Marc Chardonnens, Sektion Abfallanlagen, BUWAL,
Tel. 031 322 69 56
 



 

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