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AHO Aktuell - 20.07.2001
Schweinefleisch: Wer gewinnt? +++ Wer verliert?
(ISN) - Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter
Nord-Westdeutschland e.V., Damme (ISN) hat die Verkaufspreise
für Schweinefleisch in Supermärkten und in
Schlachtereigeschäften mit den Erzeugerpreisen verglichen. Als
niedrigste Verbraucherpreise fanden die wöchentlichen
"Lockangebote" des Lebensmitteleinzelhandels Berücksichtigung.
Die Recherche komme zu einem erstaunlichen Ergebnis, teilte Detlef
Breuer, Geschäftsführer der ISN, mit.
Der Landwirt erhalte bei einem aktuellen Preis von 3,00 DM/kg ca.
290, -- bis 300,-- DM für ein Schlachtschwein. Der Verbraucher
zahle für das gleiche Schwein an der Ladentheke zwischen
1.500,-- DM und 1.600,-- DM. Der Anteil des Erzeugerpreises liege
bei ca. 20 % des Endverbraucherpreises, beziehungsweise noch
darunter. Man treffe hier mittlerweile auf vergleichbare Relationen
wie beim Brötchen. Im Brötchen sei bei einem Verkaufspreis von 50
Pfennig gerade noch für 1,5 Pfennig Mehl enthalten.
Von dem Erlös in Höhe von 300,-- DM pro Schwein seien allein
100,-- DM für das Futter und 150,-- DM für das Ferkel zu bezahlen.
Die verbleibenden 50,-- DM verschlängen die Energie-, Gebäude-
und sonstigen Kosten. Von einer Entlohnung der Arbeit könne man
schon nicht mehr sprechen. Die Landwirtsfamilien betrieben
Konsumverzicht. Wie das statistische Bundesamt berichte, sei die
wöchentliche Arbeitszeit der landwirtschaftlichen Unternehmer auf
über 60 Wochenstunden ausgeweitet worden, um mit der Situation
zurechtzukommen.
Eingeleitet durch die "Neue Agrarpolitik" seien in den letzten
Monaten zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Erlasse in Kraft
getreten, die die Schweinehaltung nachhaltig verteuern würden.
Dem müßte mittelfristig auch der Preistrend des
Schlachtschweinemarktes folgen. "Das Eis ist dünn", so Breuer.
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de