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AHO Aktuell - 27.06.2001

Eisenversorgung bei Kälbern sicherstellen!


(aid) - Eisen ist Baustein zahlreicher lebensnotwendiger Enzymsysteme,
und als Bestandteil des Hömoglobins ist es für den Sauerstofftransport
in die Gewebe unerlässlich. Insbesondere Kälber der reinen Milchrassen
scheinen bei der Geburt mit nur geringen Eisenreserven versorgt zu sein.
Während einer reinen Milchernährung in den ersten Lebenstagen sinkt die
Eisenkonzentration im Blutplasma sogar weiter ab, und erst bei der
Festfutteraufnahme steigt sie langsam an. Rot- und Schwarzbunte Kälber
scheinen stärker betroffen zu sein als Fleckviehtiere. In einer Studie
mit 49 gesund geborenen Kälbern der Rassen DSB und DRB wurde der
Eisenstatus von der Geburt an bis zum 43. Lebenstag ohne oder mit einer
einmaligen Eiseninjektion untersucht. Als Grenzwert für Eisenmangel bei
Kälbern gelten 18 µmol Eisen je Liter Blutplasma. 10 Kälber (20,4%)
wiesen bei der Geburt Werte darunter auf, die übrigen Tiere waren
ausreichend mit Eisen versorgt. Eisenmangel ging einher mit niedrigen
Hämoglobin(Hb)-werten. Eine einmalige Eiseninjektion von 1000 mg
innerhalb der ersten 24 Lebensstunden sicherte eine ausreichende Eisen-
Versorung während des Versuchszeitraums und darüber hinaus; auch die
Hämoglobinkonzentration blieb auf hohem Niveau. Eisengaben von 250,
500 oder 750 mg hatten keine anhaltende Wirkung, und die höhere Dosis
von 1500 mg konnte den positiven Effekt nicht weiter verbessern. Die
Körpergewichtszunahmen lagen bei Kälbern, die 1000 und 1500 mg Eisen
bekommen hatten, leicht über denen der Kontrolltiere, die bis zum 21.
Lebenstag absinkende und dann erst leicht ansteigende Eisen-Konzen-
trationen aufwiesen. Die in der Kälberverordnung festgelegte Forderung
einer ausreichenden Eisenversorgung konnte durch die Eisen-Injektion
bedingt erfüllt werden. Die Autoren von der Klinik für Geburtshilfe,
Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere an der Universität
Gießen weisen jedoch daraufhin, dass der geforderte Hb-Wert von
6 µmol/l zu niedrig sei und bereits an der Grenze zum Eisenmangel läge.

aid, Dr. Sigrid Baars
 



 

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