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AHO Aktuell - 26.06.2001

Aktueller Stand der Maul- und Klauenseuche in den Niederlanden


Stand: Donnerstag, den 21. Juni 2001, 12.00 Uhr

Der Ständige Veterinärausschuss der Europäischen Kommission hat empfohlen,
am 25. Juni 2001 die letzten einschränkenden Maßnahmen für die Niederlande
aufzuheben. Im Vorgriff auf die damit erfolgende Wiederherstellung des MKS-
freien Status der Niederlande möchten wir hiermit kurz auf die MKS-
Entwicklungen in den letzten Monaten in den Niederlanden zurückblicken.

Zahl der betroffenen Tiere und Betriebe

Bei den meisten der 26 betroffenen Höfe handelte es sich um Milchvieh-
Betriebe; einige Betriebe hielten darüber hinaus Mastkälber, Milchziegen
oder Schafe. Auf keinem der betroffenen Höfe wurden Schweine gehalten. Im
Zuge der MKS-Bekämpfung wurden in den betroffenen Betrieben sowie den
ca. 2.500 Betrieben im Umkreis dieser Höfe insgesamt etwa 260.000 Rinder,
Schweine, Schafe und Ziegen getötet.

Ausbreitung von MKS konnte durch rechtzeitige Maßnahmen verhindert werden
Es ist erwiesen, dass MKS über den Transportweg in die Niederlande
eingeführt wurde. Um einer weiteren Verbreitung der Seuche entgegenzu-
wirken, wurde 72 Stunden nach dem ersten Ausbruch in den Niederlanden
jeder Transport von und zu landwirtschaftlichen Betrieben untersagt.
Außerdem wurde der Besuch von Höfen und Naturschutzgebieten verboten.
Bei der Abriegelung der Betriebe bzw. Gebiete sowie der dazugehörigen
Kontrollen wurden in großem Maßstab Polizei- und Armee-Kräfte eingesetzt.
Mit Hilfe dieser Maßnahmen konnte die Ausbreitung des Virus innerhalb
der Niederlande in Grenzen gehalten und eine Ausbreitung über die
niederländischen Grenzen hinaus vollständig vermieden werden. Die hohen
Hygiene-Standards in der Schweinehaltung haben mit dazu beigetragen,
dass kein einziger Schweinehaltungsbetrieb infiziert wurde.

Mögliche Verbesserungen

Wie der MKS-Ausbruch zeigt, bringt speziell der Transport von Tieren
über große Entfernungen Risiken mit sich. Darum befinden sich Pläne
in Vorbereitung, die eine maximale Transportdauer für den Antransport
von Tieren in den Niederlanden vorschreiben. Auch das Zusammenbringen
von Tieren aus verschiedenen Betrieben in Transportmitteln oder auf
Viehmärkten ist als veterinärmedizinischer Risikofaktor anzusehen.
Eine primäre Voraussetzung für die Bekämpfung von Tierseuchen ist
daher eine schnelle und sichere Rückverfolgbarkeit. Innerhalb der
Niederlande gibt es sehr funktionsfähige Systeme für die Identifi-
zierung und Registrierung von Rindern und Schweinen. Wie der jetzige
Erfahrungsstand zeigt, bestand bei der Identifizierung und Registrierung
von Schafen und Ziegen jedoch ein deutlicher Verbesserungsbedarf.
Mittlerweile sind diese Verbesserungen in die Praxis umgesetzt worden.
Auch die Meldungen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten über veterinär-
medizinische Risiken zeigt Verbesserungsbedarf auf. Hätte das
internationale Meldeverfahren optimal funktioniert, wäre die Einfuhr
von infizierten Tieren möglicherweise früher bemerkt worden. Die
Ausbreitung der Seuche hätte noch weiter eingeschränkt werden
können.
 



 

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