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AHO Aktuell - 25.06.2001

Gentech-Mais StarLink : Allergie-Verdacht bestätigt sich nicht


Frankfurt/Main (ots) - Nach Abschluss umfangreicher Untersuchungen
haben Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörden (FDA/CDC) bekannt
gegeben, dass das in den gentechnisch veränderten Mais der Sorte StarLink
neu eingeführte Protein Cry9C nach den vorliegenden Ergebnissen kein
erhöhtes allergenes Potential aufweist. Ein Zusammenhang zwischen dem
Verzehr von Maisprodukten speziell dieser Varietät und einer durch
Antikörper vermittelten Unverträglichkeit von Lebensmitteln (Allergie)
kann nicht hergestellt werden. Der Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik
e.V. (WGG) hat die veröffentlichten Testergebnisse mit großer Zufriedenheit
aufgenommen, bestätigen sie doch die aus den eigenen Reihen geäußerte
Einschätzung zum allergenen Potential des betreffenden Proteins.

Bei der Zulassung gentechnisch modifizierter Pflanzen bzw. daraus
hergestellter Erzeugnisse wird besonderes Augenmerk auf das allergene
Potential der neu eingeführten Eiweiße gelegt. Nur diejenigen Produkte,
bei denen sich die Entstehung immunologisch bedingter Unverträglichkeiten
von Lebensmitteln nach Stand der Wissenschaft ausschließen lässt, werden
für den menschlichen Verzehr zugelassen. Die Maissorte StarLink war von
den amerikanischen Behörden zunächst nur für die Verwendung als
Tierfutter zulassen worden, da in diesem Punkt noch letzte Zweifel
bestanden. Ungeachtet dessen gelangte der Mais im letzten Jahr in den
USA in die menschliche Nahrungsmittelkette. Nach landesweiten Aufrufen
meldeten sich 51 Personen, die nach dem Verzehr von Maiserzeugnissen
unter Beschwerden bzw. allergischen Reaktionen litten. Bei 28 dieser
Personen konnte eine Beziehung zwischen Verzehr von Maiserzeugnissen und
Beschwerdeverlauf hergestellt werden. Zur Überprüfung, ob die allergischen
Reaktionen mit der Bildung von Antikörpern speziell gegenüber dem Cry9C-
Protein im Zusammenhang stehen, wurde ein Test zum Nachweis von
entsprechenden Antikörper im Serum entwickelt. Im Serum keiner der
untersuchten Personen konnten Antikörper gegen das neu eingeführte Cry9C-
Protein nachgewiesen werden.

Verbraucher sollten stets ein Höchstmaß an Sicherheit der von ihnen
konsumierten Produkte erwarten können. Gerade gentechnisch veränderte
Erzeugnisse unterliegen in diesem Zusammenhang strengen behördlichen
Prüfungen. Außer Frage steht natürlich, dass es prinzipiell nicht
akzeptabel ist, wenn sich ein bislang nur für die tierische Ernährung
zugelassenes Produkt in der menschlichen Nahrungskette wiederfindet.
Zur Verdeutlichung derlei Probleme trägt eine klare und wissenschaftlich
untermauerte Berichterstattung bei, die die Verunsicherung der
Verbraucher nicht unnötig vergrößert.

Die Mitglieder des WGG eint ein optimistisches, aber nicht unkritisches
Verhältnis zur Grünen Gentechnik. Sie bekennen sich zu einem verant-
wortlichen Umgang mit dieser Zukunftstechnologie und zur Verantwortung,
als Fachwissenschaftler an der kontroversen öffentlichen Debatte aktiv
teilzunehmen. Dem Kreis gehören Wissenschaftler aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz an. Sie vertreten unter anderem die Bereiche
Ernährungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie, Molekularbiologie,
Mikrobiologie und Pflanzenzüchtung.

Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG)


Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany
Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG)
Tel.: +49 (0)721 - 66 25 455
Fax: + 49 (0)721 - 66 25 457
e-mail: info@wgg-eV.org
 



 

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