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AHO Aktuell - 21.06.2001

Hessen: MKS-Verdachtsfälle verursachten 1,6 Millionen DM Kosten


Friedberg (aho) - Durch die Verdachtsfälle auf Maul- und Klauenseuche im
Landkreis Gießen mit Berührungspunkten zum Lahn-Dill-Kreis und Wetterau-
kreis im April 2001 sind Kosten von rund 1,6 Millionen DM entstanden, die
das Land übernommen hat. Dies teilte der Staatssekretär im Hessischen
Sozialministerium, Karl-Winfried Seif, heute bei einem Treffen mit allen
Landräten und Oberbürgermeistern in Friedberg mit, bei dem die landesweite
Nachbereitung der MKS-Verdachtsfälle und des ersten BSE-Falles in Hessen
stattfand. "Diese Kostenaufstellung umfasst die Sachkosten - von der
Anschaffung der Desinfektionsschleusen und die Desinfektionskosten über
die Vorrätighaltung von Impfstoff bis hin zur Entsorgung der getöteten
Tiere".

Die Kosten für die Entschädigung der Tierverluste, für Impfstoff und
Antigenreserve seien zur Hälfte von der Hessischen Tierseuchenkasse
übernommen worden. Das Land trage auch die Kosten in Höhe von 27.000 DM,
die der Gemeinde Wettenberg für Erstattung des Verdienstausfalls und
Verpflegung der Hilfskräfte entstanden seien, die an den Desinfektions-
schleusen eingesetzt waren. Die Kosten der Feuerwehr seien noch nicht
abschließend beziffert, würden aber auch überwiegend vom Land Hessen
übernommen.

Wegweisend war nach den Worten des Staatssekretärs die Bekämpfungs-
strategie, die Hessen beim ersten BSE-Fall im April 2001 im Schwalm-
Eder-Kreis anwendete. "Im Vorgriff auf die zu erwartende neue Verord-
nung des Bundes wurde erstmals nicht die Bestandstötung praktiziert,
sondern es wurden alle Tiere, die weniger als 20 Monate mit dem
erkrankten Tier zusammen gehalten wurden, von der Tötung ausgenommen".
Dies sei fachlich gerechtfertigt gewesen und habe die volle Akzeptanz
der Verbraucher gefunden. "Hierdurch wurden Tiere im Wert von ca.
100.000 DM geschont, was dem Landwirt das Überleben erleichterte und
Land sowie Tierseuchenkasse und somit letztendlich dem Steuerzahler
Kosten gespart hat".

"Die MKS-Verdachtsfälle und der erste BSE-Fall im Schwalm-Eder-Kreis
haben alle beteiligten Behörden, Verbände und freiwillige Helfer auf
eine harte Bewährungsprobe gestellt. Sie wurde hervorragend bewältigt",
fasste Seif seine Bewertung zusammen. Die gewonnenen Erfahrungen und
Schlussfolgerungen sollen nun landesweit als Hilfestellung dienen und
sind deshalb in einen Handlungs- und Ablaufkatalog eingeflossen, den
der Staatssekretär vorstellte und den Oberbürgermeistern und Landräten
überreichte. Er beinhaltet eine Dokumentation des Geschehens und einen
Leitfaden, der zukünftig bereits existierende Alarm- und Ablaufpläne
ergänzt. "Hiermit ist eine Vorbereitung auf Vergleichssituationen
gegeben", betonte Seif.
 



 

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