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AHO Aktuell - 19.06.2001

BSE und CJK: der aktuellen Wissenstand


Münster (upm) - Kann durch den Verzehr von BSE-verseuchtem Rindfleisch
die gefürchtete Creutzfeld-Jakob-Erkrankung (CJK) übertragen werden?
Seit dem Auftreten des Rinderwahnsinns haben Verbraucher Angst vor der
Ansteckung mit der tödlichen Infektion. Und in der Tat halten Experten
die seit vielen Jahren geäußerten Befürchtungen, dass zwischen BSE und
der seit einiger Zeit beobachteten neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-
Erkrankung eine ursächliche Verbindung bestehen könnte, inzwischen für
sehr wahrscheinlich. Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung zum Thema
"BSE und Creutzfeld-Jakob-Krankheit" gibt die Arbeitsgemeinschaft
Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM) am Mittwoch, 27.Juni
2001, einen Überblick über den aktuellen Wissensstand.

Sowohl bei BSE als auch bei der CJK handelt es sich um so genannte
spongiforme Enzephalopathien. Bei diesen progressiven, tödlich
verlaufenden Erkrankungen des zentralen Nervensystems ist das zentrale
Nervensystem betroffener Menschen und Tiere durch schwammartige
Veränderungen und Nervenzellverlust geprägt. Bei der Übertragung und
beim Krankheitsverlauf spielt ein körpereigenes Protein, das Prion-
Protein, eine wichtige Rolle. Da sich die jeweiligen Prion-Proteine bei
BSE und bei der neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung ähneln,
wird eine ursächliche Verbindung zwischen den Erkrankungen bei Tier und
Mensch als sehr wahrscheinlich erachtet. Eine endgültige Klärung des
Infektionsursprungs Tier zu Mensch steht jedoch noch aus. Auch die
Übertragungswege sind noch ungenügend erklärt.

Die um 17.30 Uhr im Hörsaal L 30 im Lehrgebäude des Zentralklinikums
beginnende Veranstaltung informiert über den aktuellen Stand des
Wissens zu Klinik, Diagnostik, Pathologie und Speziesbarriere der CJK
und BSE. Darüber hinaus werden Hygienemaßnahmen aufgezeigt, die ein
mögliches Infektionsrisiko auf der Intensivstation oder bei operativen
Maßnahmen minimieren. Referenten sind Dr. Gregor Kuhlenbäumer und Dr.
Darius Nabavi aus der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Werner Paulus
vom Institut für Neuropathologie, Privatdozent Dr. Andreas Sielenkämper
von der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin sowie
Prof. Dr. Hansdetlef Wassmann von der Klinik für Neurochirurgie des UKM.

Die Vortragveranstaltung über BSE und CJK bildet zugleich den Abschluss
der Sitzungsreihe der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin in diesem
Sommersemester. Eingeladen sind wie immer nicht nur Studierende und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät und des
UKM, sondern insbesondere auch alle interessierten niedergelassenen
Ärztinnen und Ärzte im Raum Münster.
 



 

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