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AHO Aktuell - 14.06.2001

Eckpunkte für eine zukünftige Agrar- und Verbraucherpolitik


(bpa) - Die Agrar- und Umweltminister von Bund und Ländern beschlossen
auf ihrer gemeinsamen Tagung am 13. Juni 2001 in Potsdam Eckpunkte für
die Weiterentwicklung der Agrarpolitik durch verstärkte Einbeziehung
von Verbraucher-, Natur-, Umwelt- und Tierschutzaspekten.

Die Ziele künftiger Agrarpolitik wie

* optimaler Verbraucherschutz,
* Erzeugung von Qualitätsprodukten,
* artgerechte Tierhaltung,
* Schutz von Umwelt und Natur,
* Entwicklung der ländlichen Räume,
* Einkommensmöglichkeiten für die in der Landwirtschaft Tätigen,
* Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und
* grundlegende Vereinfachung der EU-Agrarpolitik

machen eine Neuorientierung der deutschen und europäischen
Agrarpolitik erforderlich. Folgende Eckpunkte wurden beschlossen:

* Die gesundheitliche Unbedenklichkeit aller Nahrungsmittel muss
oberste Priorität haben. Der gesamte Herstellungs-,
Verarbeitungs- und Vermarktungsprozess ist im Sinne einer
"gläsernen Produktion" transparent zu gestalten.
Für die Verbraucher muss es ein überschaubares System von
möglichst wenigen Qualitätssiegeln und Herkunftskennzeichnungen
geben, so dass jeder selbst beim Einkauf entscheiden kann,
welche Produkte er bevorzugt. Voraussetzung dafür sind
umfassende Informationen sowohl über die Produkte und deren
Qualitätssiegel als auch über gesunde Ernährung. Jeder
Verbraucher übt über sein Konsumverhalten auch Einfluss auf das
Angebot aus.
* Um ein nachhaltiges, natur- und umweltverträgliches Wirtschaften
unter Berücksichtigung natürlicher Stoffkreisläufe zu sichern
sind vor allem folgende Maßnahmen vorgesehen:
- Angebot und Umsetzung von Agrarumweltprogrammen,
- Stärkung des ökologischen Landbaus durch Erschließung neuer
Marktpotenziale und einer spürbaren Ausdehnung der
Flächenanteile,
- stärkere Flächenbindung der Tierhaltung,
- Weiterentwicklung von Tierhaltungsverordnungen.
* Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Landwirtschaft bleibt ein übergeordnetes Ziel. Mit der
Umschichtung von EU-Finanzmitteln soll insbesondere die
Förderung umweltgerechter Produktionsverfahren verstärkt werden.
Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe wird dazu Lösungsvorschläge
erarbeiten.
Zunehmend wichter werden auch Erwerbsmöglichkeiten im
Dienstleistungs- und Tourismusbereich, bei der Produktion
nachwachsender Rohstoffe sowie bei der Energieerzeugung aus
Biomasse.
* Mit dem Ziel, den Reformkurs der europäischen Agrarpolitik
weiter zu intensivieren sollen künftig die Mittel der
gemeinsamen Agrarpolitik auf die Unterstützung der Betriebe
konzentriert werden, die eine flächengebundene und artgerechte
Tierhaltung sowie eine natur- und umweltgerechte, nachhaltige,
marktorientierte und ressourcenschonenden Landwirtschaft
betreiben.
* Internationale Standards für den Verbraucher-, Sozial-, Umwelt-
und Tierschutz müssen in den jeweils zuständigen Organisationen
und Übereinkommen weiterentwickelt und neu geschaffen werden.

Bundespresseamt, Referat 321
Veröffentlicht am 14. Juni 2001

Das Ergebnisprotokoll der Tagung finden Sie hier.
 



 

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