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AHO Aktuell - 12.06.2001

Bayern fordert Schweizer Kohortenlösung


München (aho) - Kein Verständnis hat Bayerns Landwirtschaftsminister
Josef Miller für die Haltung des Bundes, beim Auftreten von BSE-Fällen
auch weiterhin nur eine modifizierte Herdenkeulung zuzulassen. Damit
werden seiner Meinung nach immer noch unnötig viele Tiere getötet. Das
belastet laut Miller ganz besonders die betroffenen Bauernfamilien, die
bei einer Bestandskeulung auf einen Schlag ihre über Generationen hinweg
geleistete wertvolle Zuchtarbeit einbüßen. Der Minister kündigte deshalb
an, im Bundesrat am Montag, 18. Juni, die bundesweite Einführung der
Kohortenkeulung nach Schweizer Modell zu beantragen. Er hat dazu seine
Kollegen in den Ländern bereits schriftlich gebeten, den bayerischen
Vorschlag bei der Verabschiedung der geplanten BSE-Vorsorgeverordnung
zu unterstützen. Auch bei der gemeinsamen Konferenz der Agrar- und
Umweltminister am Mittwoch, 13. Juni, in Potsdam wird Miller nochmals
in Einzelgesprächen mit den Ministern für die Kohortenlösung werben.

Bei der Kohortenkeulung nach Schweizer Modell, für die sich die
Bayerische Staatsregierung bereits seit Anfang Januar einsetzt, werden
nur die Tiere, die zwölf Monate vor und nach der Geburt des BSE-positiv
getesteten Rindes geboren sind, sowie dessen direkte Vorfahren und
Nachkommen getötet. Bei gleicher Sicherheit für die Verbraucher kann
so die Zahl der zu tötenden Tiere im Durchschnitt um rund zwei Drittel
reduziert werden.

In Bayern wurden die letzten BSE-Fälle bereits im Vorgriff auf die
Bundesverordnung nach einem modifizierten Kohortenmodell abgewickelt:
Nur noch Tiere über 20 Monate und die Nachkommen des "BSE-Rindes"
wurden getötet. Nach Abschluss der Tötung unterliegt der Bestand
keinen Beschränkungen mehr, Milch und Fleisch sowie lebende Tiere
sind uneingeschränkt handelbar. Miller: "Diese von der Staatsregierung
vorgeschlagene Zwischenlösung hat der Bund akzeptiert." Jetzt müsse
schnellstens der nächste Schritt getan werden.
 



 

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