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AHO Aktuell - 09.06.2001

MKS verringert Schafbestände


(ZMP) - Die Maul- und Klauenseuche wird in diesem Jahr zu einem
drastischen Rückgang der EU-Schaffleischerzeugung führen. Zu diesem
Schluss gelangte der Prognoseausschuss der EU-Kommission Mitte Mai
in Brüssel. Die Marktexperten aus den EU-Staaten gehen ferner davon
aus, dass sich der Bestand an Schafen in diesem Jahr spürbar
verringern und auch der Verbrauch sinken wird. In Deutschland dürfte
hingegen das Produktionsergebnis des Vorjahres nur knapp verfehlt
werden.

In der Europäischen Union wurden Ende des vergangenen Jahres nochmals
weniger Schafe gezählt als zuvor. Mit 94,9 Millionen Stück wurden
2,2 Millionen oder 2,3 Prozent weniger Tiere als im Dezember 1999
gehalten. Für das laufende Jahr rechnen die Marktexperten in der EU
mit einem Rückgang des Schafbestandes um knapp drei Prozent auf nur
noch 92,2 Millionen Tiere. Dies ist zum einen auf den Rückgang bei
den Zuchtschafen zurückzuführen. Zum anderen reduziert sich die
Tierzahl aufgrund der im Zusammenhang mit der Maul- und Klauenseuche
durchgeführten und noch vorzunehmenden Keulungen. Vor allem im
Vereinigten Königreich, wo knapp 30 Prozent aller EU-Schafe
stehen, wird ein deutliches Minus erwartet. Auf der Insel wird der
Schafbestand wegen der Keulungen im laufenden Jahr um schätzungsweise
neun Prozent auf nur noch 25,1 Millionen Stück sinken. In Deutschland
dürften die Bestände leicht, um weniger als ein Prozent, auf rund
2,7 Millionen Stück zurückgehen.

Die Produktionsschätzungen für die Europäische Union müssen deswegen
gründlich revidiert werden. Ursprünglich war man davon ausgegangen,
dass die Lammfleischerzeugung im Jahr 2001 gut ein Prozent niedriger
ausfallen würde als 2000. Aktuell prognostizieren die europäischen
Marktexperten einen Rückgang der Bruttoeigenerzeugung um fast zehn
Prozent auf 1,04 Millionen Tonnen. Dafür ist wiederum die Entwicklung
im Vereinigten Königreich verantwortlich. Dort wird ein Produktions-
rückgang von 26 Prozent erwartet, so dass die Erzeugung von Schaf-
und Lammfleisch um 103.000 Tonnen auf 287.000 Tonnen sinken könnte.
Dieser scharfe Rückgang wird unter anderem deshalb erwartet, weil viele
Lämmer zunächst einmal zur Remontierung der Bestände aufgezogen werden
und nicht zur Schlachtung kommen. Irland rechnet mit einem Produktions-
rückgang um vier Prozent auf 44.000 Tonnen, während in Spanien die
Lammfleischerzeugung voraussichtlich nur geringfügig niedriger ausfallen
wird als 2000. Auch in Deutschland wird das Vorjahresergebnis mit rund
45.000 Tonnen möglicherweise nur knapp verfehlt.

ZMP-Nachrichten für die Agrarwirtschaft
Jahrg. 39 Nr. 44 vom 1. Juni 2001
 



 

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