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AHO Aktuell - 06.06.2001

MKS-Experte: Höchste Zeit zum Handeln


(pro-nrw) - Nach der Entwarnung in Sachen Maul- und
Klauenseuche (MKS) ist für Bernd Haas, leitender
MKS-Forscher der Bundesanstalt für Viruskrankheiten der Tiere
in Tübingen, die "Zeit zum Handeln" gekommen. Das
Gefährlichste, was jetzt passieren könne, so Haas in einem
Interview mit SPIEGEL online, sei der schlichte Übergang zur
Tagesordnung. Man müsse sich vielmehr am Vorbild USA
orientieren, die bei Touristen streng darauf achteten, dass
keine Lebensmittel eingeführt werden. Außerdem würden bis
heute Tausende Tonnen von Därmen zur Produktion von
Wursthüllen aus Ländern wie China und Brasilien, die nicht
MKS-frei seien, eingeführt. Haas: "Damit muss Schluss sein,
sofern die Därme nicht zuverlässig so behandelt wurden, dass
das Virus sicher inaktiviert ist."

Ein weiteres Beispiel seien Ausnahmegenehmigungen, mit
denen Speisereste immer noch an deutsche Schweine
verfüttert werden dürften, wenn sie vorher erhitzt worden
seien. Diese Auflage werde aber häufig umgangen. Deshalb
sollten Speisereste gar nicht mehr in Tröge kommen. Zudem
sei es ein Unding, mit Klauentieren zu handeln wie mit Öl
oder Kohle. Immer noch würden in Europa Schafe, die das
MKS-Virus sehr effizient weiter verbreiteten, ohne Ohrmarken
transportiert. Haas: "Wo eine bestimmte Lieferung geblieben
ist, findet man unter Umständen erst heraus, wenn am Zielort
die Rinder an MKS erkranken." Deshalb werde es höchste Zeit,
jedes Schaf mit einer Ohrmarke zu kennzeichnen. Generell
müsse man aber sowohl aus Gründen des
Tierseuchenschutzes als auch des Tierschutzes dahin
kommen, Tiere immer in der Herkunftsregion zu schlachten
und lediglich das Fleisch zu transportieren.
 



 

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