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AHO Aktuell - 30.05.2001

Bei BSE in Bayern ab sofort keine Tötung ganzer Rinderbestände mehr


(aho) - Bei BSE-Fällen wird es in Bayern ab sofort keine Tötung ganzer
Rinderbestände mehr geben. Dies teilte Verbraucherschutzminister Eberhard
Sinner am Mittwoch in München mit. Künftig bleiben von der Tötung in
betroffenen Beständen alle Jungrinder unter 20 Monaten verschont. Nach der
Tötung der übrigen Tiere unterliegt ein betroffener Bestand hinsichtlich
der Verwertung von Fleisch und Milch keinen Beschränkungen mehr. Sinner:
"Auch wenn wir für unser Ziel, bei BSE-Fällen in Deutschland einheitlich
zur Kohortenkeulung nach Schweizer Modell zu kommen, beim Bund und im
Bundesrat noch erhebliche Überzeugungsarbeit leisten müssen, bin ich froh,
dass wir nun wenigstens einen Teil gesunder Rinder vor der Tötung bewahren
können. Von Fleisch und Milch der verschonten Tiere gehen für den
Verbraucher keine Gefahren aus."

Bayern beschreitet diesen Weg im Vorgriff auf die geplante Regelung in der
BSE-Vorsorgeverordnung des Bundes. Sinner: "Für mich ist das aber nur ein
Zwischenschnitt. Mein Ziel ist es, bei BSE-Fällen künftig in den Beständen
nur noch die Tiere zu töten, die im gleichen Zeitraum wie das betroffene
Tier geboren wurden, sowie dessen Nachkommen. Bayern wird hierzu beim Bund
und im Bundesrat eine Argumentationsoffensive starten." Sinner: "Die
Erfahrungen in der Schweiz und bei den bisher 74 deutschen BSE-Fällen haben
gezeigt, dass jeweils nur Einzeltiere in einem Bestand von BSE befallen
waren. Soweit in Einzelfällen mehr als ein Tier in einem Bestand betroffen
war, waren es nur Tiere der Geburtskohorte." Nach allen vorliegenden
wissenschaftlichen Erkenntnissen geht von Milch keine BSE-Gefahr aus. In
zahlreichen Versuchen konnte BSE selbst in Milch betroffener Tiere nicht
nachgewiesen werden. Mit dieser Milch konnte auch keine Infektion bei
anderen Tieren ausgelöst werden. Bei Fleisch ist die Verbrauchersicherheit
durch BSE-Tests, durch konsequente Entfernung von Risikomaterial und
sichere Schlachttechniken in Bayern gewährleistet.

Die neue Verfahrensweise wird bereits bei den letzten fünf bestätigten
BSE-Fällen in Bayern zur Anwendung kommen.

News 182 - 30. Mai 2001
 



 

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