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AHO Aktuell - 26.05.2001

Tiergesundheitsindustrie vermeldet verhaltenes Wachstum


(bft) - Die deutsche Tiergesundheitsindustrie äußerte sich anlässlich
ihrer 15. Mitgliederversammlung in Hamburg verhalten über den wirtschaft-
lichen Verlauf des Geschäftsjahres 2000. Der Tierarzneimittelmarkt sei
im vergangenen Jahr um 2,9% auf 931 Millionen Markt angewachsen, so die
Aussage von Dr. Martin Schneidereit, Geschäftsführer des Bundesverbandes
für Tiergesundheit e.V. Dies bedeute gegenüber 1999 ein um 1 % geringeres
Wachstum. Zuwächse hätten lediglich im Hobbytiersegment erzielt werden
können, so Schneidereit, der Rinder- und Schweinesektor zeichneten sich
dagegen durch Stagnation aus. Lediglich einige Nutztierimpfstoffe hätten
sich positiv entwickelt, ein erkennbarer Anstieg der Umsätze sei auch
für therapeutische Antibiotika (+3,7%) zu verzeichnen gewesen. Insgesamt
seien im vergangenen Jahr 53 % der Umsätze im Nutztiersegment und 47 %
der Umsätze im Hobbytiersektor getätigt worden.

Dauerthema Antibiotika

Auch im vergangenen Geschäftsjahr habe es an brisanten Themen nicht
gemangelt, erläuterte der BfT-Vorsitzende Prof. Dr. Horst Geilhausen,
zentrales Thema sei auch wieder die Anwendung von Antibiotika gewesen.
Erfreulich sei die Tatsache, dass auf der Basis intensiver, sachlicher
Diskussionen heute mit dem Papier der Bundestierärztekammer "Leitlinien
zum verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika" ein Dokument vorliege,
das auch vom Verband inhaltlich voll mit getragen werden könne.

Von großer Bedeutung für die Industrie bleibe auch die politische Debatte
um das Dispensierrecht, der Berechtigung zur Abgabe von Arzneimitteln
durch den Tierarzt, auch wenn dieses derzeit nicht mehr grundsätzlich zur
Diskussion stünde. Der Verband spreche sich weiterhin für ein klar
definiertes Abgaberecht von zugelassenen, fertig konfektionierten
Arzneimitteln aus. "Herstellung durch die Hersteller, Behandlung durch
den Tierarzt," so brachte Geilhausen die Verbandsposition auf einen
griffigen Nenner.

MKS - impfen oder nicht impfen ?

Der MKS-Ausbruch in Großbritannien im Februar diesen Jahres habe die
Diskussion über die Impfpolitik neu belebt, führte Geilhausen weiter
aus. Aus Sicht der Industrie sei es unabdingbar, zunächst eine
nationenübergreifende politische Akzeptanz für Markerimpfstoffe gegen
MKS zu erreichen. Von besonderer Bedeutung sei hierbei die Zustimmung
durch das Internationale Tierseuchenamt (OIE) in Paris. Erst dann mache
es Sinn, Impfstrategien zu entwickeln, die mit den weltweiten Handels-
verflechtungen vereinbar seien.

Als weiteres positives Arbeitsergebnis bezeichnete Geilhausen das
Positionspapier "stallspezifische Impfstoffe", das im vergangenen Jahr
der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Insgesamt könne davon ausgegangen
werden, dass die zentrale Forderung dieses Papiers, für die Herstellung
aller stallspezifischen Impfstoffe gleiche Qualitätsanforderungen und
ein Mindestset zur Qualitätsbestimmung zu formulieren, in Politik und
Verwaltung Gehör gefunden habe. Der Verband hoffe, dass bei der nächsten
Änderung der Tierimpfstoff-Verordnung entsprechende Regelungen verankert
zu finden.

Presseinformation, 21.05.2001
Bundesverband für Tiergesundheit
Aennchenplatz 6
53173 Bonn Bad Godesberg
Telefon 0228 / 31 82 96
Telefax 0228 / 31 82 98
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