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AHO Aktuell - 23.05.2001

Schweinemast: Süsslupinen statt Sojaschrot?


(aid) - Süsslupinensamen zählen zu den wertvollen heimischen
Eiweißträgern und können damit eine Eiweißquelle insbesondere für
ökologisch wirtschaftende Schweinemastbetriebe darstellen. Sojaschrot ist
teuer und alternative Eiweißfutterstoffe für Schweine sind gesucht. An der
Landesanstalt für Schweinezucht in Forchheim wurden vergleichende
Mastversuche mit einerseits nur Sojaschrot (22 %)als Kontrolle und
Sojaschrot (12 %) plus Süsslupinensamen der Sorte Amiga (10 %) als
Versuchsgruppe durchgeführt. Der sehr niedrige Bitterstoffgehalt
(Alkaloide) der weißen Süsslupine erlaubt es, etwa die Hälfte des
Eiweißes der Mastration durch Süsslupinensamen zu ersetzen. Dies
entspräche zehn Prozent Lupinen in der Ration. Schweine scheinen einen
Bitterstoffgehalt von 0,02 % in der Ration zu tolerieren.
Körnerleguminosen sind lysinreicher als Getreide, dagegen sind die Gehalte
an schwefelhaltigen Aminosäuren (z.B. Methionin) im Vergleich geringer. Um
die biologische Wertigkeit des Lupineneiweisses zu steigern, können diese
Aminosäuren ergänzt werden. In den vorliegenden Versuchen lag der
Lysingehalt des Versuchsfutters leicht unter dem des Kontrollfutters, auch
der Rohproteingehalt war etwas niedriger. Sowohl Mastdauer als auch die
tägliche Zunahme waren bei der Versuchsgruppe deutlich ungünstiger, der
Futterverbrauch pro Tier lag mit 233,6 kg signifikant höher als in der
Kontrollgruppe (219,3 kg/Tier). Die Ausschlachtung war zwar um 1,5 kg
schlechter als die der Kontrollen, der Muskelfleischanteil dagegen um 0,5
Prozentpunkte erhöht. Die Kontrolltiere wiesen außerdem eine stärkere
Verfettung bei Kamm-, Rücken- und Lendenspeck auf. Die
Fleischbeschaffenheit wies keine erkennbaren Unterschiede auf. Insgesamt
zeigten die Versuche, dass Suesslupinen Sojaschrot ersetzen können, sofern
Abstriche bei der Mastleistung hingenommen werden. Ob durch Verbesserung
der Schmackhaftigkeit des Futters Futteraufnahme und - verwertung
gesteigert werden können, soll in weiteren Versuchen geprüft werden.

aid, Dr. Sigrid Baars
 



 

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