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AHO Aktuell - 22.05.2001

Aktueller Stand der Maul- und Klauenseuche in den Niederlanden


Heute ist es genau einen Monat her, seitdem der letzte Fall der Maul- und
Klauenseuche festgestellt wurde. Der vorletzte Fall liegt sogar schon 40
Tage zurück. Schritt für Schritt werden jetzt die einschränkenden Maßnahmen
zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche aufgehoben. So wurde das
Sperrgebiet in der niederländischen Provinz Friesland (letzter MKS-
Ausbruch: 12. April) inzwischen wieder freigegeben. Die niederländische
Regierung und die Vieh- und Fleischbranche selbst halten jedoch weiterhin
große Wachsamkeit für geboten. Der Transport von Rindern, Schweinen,
Schafen und Ziegen wird vorerst noch Einschränkungen unterliegen. Die
Produktion von Fleisch und Fleischprodukten hat sich in der letzten Woche
weiter normalisiert.

Keine Schweinebetriebe von MKS betroffen

Unter den 26 Betrieben, die im März und April von der Maul- und Klauen-
seuche betroffen waren, befand sich kein einziger Schweinehaltungsbetrieb.
Das spricht für den hohen Standard des niederländischen Schweinesektors:
Die Schweinehaltung des Landes hat sich zu einer spezialisierten Branche
mit hohem Hygiene-Status entwickelt, der dem Ziel dient, die Verbreitung
von Tierseuchen aus anderen Sektoren der Viehhaltung zu verhindern. Die
Wahrscheinlichkeit der Einschleppung von Tierkrankheiten auf Schweine-
betriebe ist damit aber auch in tierseuchenfreien Zeiten sehr gering.
Niederländische Betriebe dürfen nur noch von wenigen anderen Betrieben
Tiere einstallen. Durch diese Beschränkung von "Tierkontakten" können
sich Tierkrankheiten nicht so schnell ausbreiten. Da nach den Ausbrüchen
der Maul- und Klauenseuche in England und Frankreich der Transport von
Schweinen, Rindern, Schafen und Ziegen eingestellt wurde und alle
potentiell risikobehafteten importierten Tiere gekeult worden sind,
hat die Infektion sich in den Niederlanden nicht über den Tiertransport
weiter verbreiten können. So konnte auch verhindert werden, dass die
Seuche die Nachbarländer erreicht.

Angebot an Schweinefleisch auf dem europäischen Markt gesunken

Aus Zahlen der Europäischen Union sowie der Wirtschaftsgruppen für Vieh,
Fleisch und Eier geht hervor, dass das Schweinefleisch-Angebot in der EU
im Jahr 2000 um 2,9 % gesunken ist. Auch in den Niederlanden entwickelte
sich das Schweinefleischangebot rückläufig - und zwar um 3,5 %. Für das
Jahr 2001 gehen die Erwartungen der Europäischen Union von einem weiteren
Rückgang des Schweinefleischangebots um ca. 0,2 % aus. Bei dieser Prognose
konnten jedoch noch nicht die Konsequenzen des Ausbruchs der Maul- und
Klauenseuche in England, Frankreich und in den Niederlanden berücksichtigt
werden. Nach den Angebotsschätzungen der Europäischen Kommission wird das
Schweinefleischangebot in den Niederlanden im Jahr 2001 um ca. 5 %
abnehmen. Da insbesondere der Export von lebenden Schweinen voraussicht-
lich abnehmen wird, wird die niederländische Produktion von Schweinefleisch
im Jahr 2001 relativ stabil bleiben, wenn man von den zeitlich befristeten
Folgen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche absieht. Auch im Jahr 2001
entwickelte sich der Magerfleischanteil des niederländischen Schweine-
fleischs positiv. Der durchschnittliche Magerfleischanteil belief sich im
Jahr 2001 auf 56,1%; 1999 lag dieser Wert bei 55,9%. Der höhere Fleisch-
anteil steht im Einklang mit den Wünschen der modernen Verbraucher. Aber
auch für die Abnehmer, die eine höhere Fettbedeckung zu schätzen wissen,
ist noch ein ausreichendes Angebot lieferbar. Die niederländische Art der
Klassifizierung besteht aus einer Kombination der Berücksichtigung des
Magerfleischanteils und der Beurteilung der Muskelausbildung. Diese
Methode ermöglicht es den niederländischen Herstellern, exakt die
gewünschten Spezifikationen der Abnehmer zu erfüllen.

Informationsbüro der Niederländischen Fleischwirtschaft
 



 

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