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AHO Aktuell - 18.05.2001

Grüne Gentechnik kann ein Baustein zur Ernährungssicherung sein


Frankfurt (ots) - "Dürfen wir vor dem Hintergrund des dramatischen
Wachstums der Weltbevölkerung, der Wasserverknappung und der Abnahme
des landwirtschaftlich nutzbaren Landes unser Forschungsportfolio
einfach schließen?" Diese Frage stellte Professor Klaus M. Leisinger,
Executive Direktor der Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung,
in das Zentrum seiner Rede im Frankfurter Presseclub. Im Rahmen eines
Pressegespräches, zu dem Syngenta Agro eingeladen hatte, stellte
Leisinger sein neues Buch "Biotechnologie, Ernährungssicherheit und
Politik" vor. Leisinger fordert darin ein stärkeres Engagement der
öffentlichen Forschung in der Biotechnologie. Das Buch ist im Dinges
Verlag, Grünstadt kürzlich erschienen (ISBN 3-9806596-2-3).

Dramatisches Bevölkerungswachstum verknappt die Ressourcen

Bis zum Jahre 2050 wird die Weltbevölkerung auf über neun
Milliarden Menschen anwachsen. Dies trifft vor allem die Städte -
dort, wo keine Landbewirtschaftung möglich ist. Die pro Kopf zur
Verfügung stehende landwirtschaftliche Fläche wird bis Mitte des
Jahrhunderts um mehr als 30 Prozent auf 0,15 Hektar sinken. Das ist
etwas mehr als die Größe des Strafraums im Fußball. Ähnlich
drastische Entwicklungen zeichnen sich bei der Wasserversorgung ab.
Nach neuen Prognosen wird im Jahre 2025 in mehr als 50 Ländern akuter
Wassermangel herrschen.

Abnehmender Fortschritt der konventionellen Agrarforschung

Die landwirtschaftliche Erträge lassen sich mit Hilfe der
konventionellen Agrarforschung immer weniger steigern. Angesichts der
Bevölkerungsentwicklung öffnet sich eine Schere, die ohne die Nutzung
der Biotechnologie sehr wahrscheinlich nicht geschlossen werden kann.
"Hier gilt es, fundamentalistische Kritik über Bord zu werfen und in
kritischer Begleitung der neuen Technologie eine Chance zu geben.
Sonst laufen wir Gefahr, den richtigen Zeitpunkt zum Handeln zu
verpassen", so Leisinger bei seiner Buchvorstellung. Um dies zu
erreichen, sei auch ein größeres Engagement der öffentlichen
Forschung anzumahnen.

Nachhaltige Sicherung der Ernährung ist Ziel der Bundesregierung

Dr. Hans-Joachim de Haas vom Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit stellte als Ko-Referent des Tages heraus, dass etwa 52
Prozent der aktuellen bilateralen Haushaltsmittel des BMZ
"armutsorientiert" eingesetzt werden. Mit dem Konzept zur Ländlichen
Entwicklung will die Bundesregierung dauerhafte Perspektiven für die
Erhaltung von Lebensraum und Auskommen erarbeiten. Derzeit fließen
etwa 35% der Mittel, die das BMZ für bilaterale Projekte aufwendet in
den Bereich ländliche Entwicklung.

"Biotechnologie alleine kann nicht als Antwort auf den Hunger in
den Entwicklungsländern angesehen werden", so de Haas. Es sind jedoch
Potenziale vorstellbar, wenn zum Beispiel die Trockentoleranz von
Nahrungskulturen oder deren Qualität für die menschliche Ernährung
erhöht werden könne. Eine mögliche Reduzierung der
Pflanzenschutzintensität sei im ökologischen Sinne bedeutsam. Die
Grüne Gentechnik könne unter bestimmten Rahmenbedingungen durchaus
ein Instrument der Nachhaltigen Landwirtschaft sein.

Stehvermögen in der sachlichen Debatte

Die Versachlichung der öffentlichen Diskussion über das Pro und
Contra zur Gentechnik sei seit Jahren ein Anliegen von Leisinger.
Dies habe er auch in seiner neuen Publikation deutlich skizziert. Es
sei sein Verdienst, sich kritisch mit den Potentialen der Bio- und
Gentechnik für die Entwicklungsländer auseinandergesetzt zu haben.

Syngenta Agro GmbH (Pflanzenschutz) und Syngenta Seeds GmbH
(Pflanzenzüchtung) sind die Tochtergesellschaften der Syngenta
Germany GmbH in Deutschland. Syngenta ist das weltweit führende
Agribusiness-Unternehmen und nimmt im Pflanzenschutz Platz eins und
im hochwertigen Saatgutmarkt Platz drei ein. Der Proforma-Umsatz 2000
betrug rund USD 6,9 Milliarden. Syngenta beschäftigt mehr als 20 000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 50 Ländern. Das Unternehmen
setzt sich mit innovativer Forschung und Technologie für eine
nachhaltige Landwirtschaft ein. Syngenta wurde im November 2000 durch
den Zusammenschluss von Novartis Agribusiness und Zeneca
Agrochemicals gegründet und ist an der Schweizer Börse sowie in
London, New York und Stockholm notiert.

Peter Hefner
Media Relations
Tel.: +49-69-7155-348 oder
Tel.: +49-69-7155-246
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peter.hefner@syngenta.com
Syngenta Agro GmbH
Liebigstrasse 51-53
D-60323 Frankfurt
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