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AHO Aktuell - 17.05.2001

Deutschland bleibt Europas führender Schweineproduzent


L P D - Die Gefahr der Maul- und Klauenseuche (MKS) sorgt dafür, dass
auch das laufende Jahr den europäischen Schweinemästern nicht alle
Sorgenfalten von der Stirn treiben kann. Dabei sind die Voraussetzungen
für eine positive Marktentwicklung durchaus gegeben, zitiert der
Landvolk-Pressedienst aus einer Prognose der Zentralen Markt- und
Preisberichtstelle (ZMP). So wird die europäische Bruttoeigenerzeugung
(Schlachtungen in- und ausländischer Tiere zuzüglich der Ausfuhren
abzüglich der Einfuhren) auf 202,5 Millionen Tiere geschätzt.
Bedeutendster EU-Produzent soll Deutschland mit 40,1 Millionen
Schweinen bleiben, vor Spanien mit 36,3 Millionen und Frankreich mit
26,7 Millionen Schweinen. In Dänemark sollen 23,3 Millionen und in
den Niederlanden 21,6 Millionen der Borstenviecher geschlachtet werden.
Die Bruttoeigenerzeugung für Italien wird auf 11,9 Millionen, die für
Großbritannien auf 11,3 Millionen und die für Belgien und Luxemburg
auf 11,0 Millionen Schweine veranschlagt. In allen übrigen EU-Ländern
wird die Bruttoeigenerzeugung auf jeweils weniger als 5,1 Millionen
Stück geschätzt.

Die gesamte EU-Schweineproduktion dürfte das Vorjahresniveau um
schätzungsweise 0,7 Prozent unterschreiten. Dabei zeichnen sich für
die einzelnen Mitgliederstaaten unterschiedliche Entwicklungen ab. So
wird für die bedeutenden Erzeugerländer Dänemark und Spanien eine
Produktionsausdehnung um 3,6 Prozent beziehungsweise 3,3 Prozent
erwartet, während die Erzeugung in Frankreich und Deutschland stabil
bleiben soll. Für Deutschland wird aufgrund der gesunkenen Sauenbestände
sogar mit einem leichten Rückgang der Produktion um ein Prozent gerechnet.
Wesentlich deutlicher soll die Schweineproduktion in den Niederlanden und
Großbritannien sinken, und zwar um 4,5 Prozent beziehungsweise 11,3
Prozent.

Anders als in Großbritannien dürfte sich in den Niederlanden neben dem
Auftreten der MKS vor allem die politische Entscheidung auswirken, die
Schweineproduktion einzuschränken und dafür staatliche Hilfen bereitzu-
stellen. Aufgrund des rückläufigen Schweinebestandes in der Gemeinschaft
und der dementsprechenden geringeren Bruttoeigenerzeugung erwarten die
Bonner Experten eine positive Marktentwicklung, wenn die MKS auch weiter
eingedämmt werden kann. Zumal das Interesse der Verbraucher an Schweine-
fleisch trotz steigender Preise wieder zugenommen hat. Nach den Entwick-
lungen der vergangenen Monate wird der Pro-Kopf-Verbrauch der EU-Bürger
für 2001 nun auf 43,6 Kilogramm geschätzt, das wären 0,4 Prozent mehr
als im Jahr zuvor.
 



 

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