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AHO Aktuell - 16.05.2001
Gentechnisch verunreinigtes Maissaatgut soll untergepflügt werden
Kiel (aho) - Umweltminister Klaus Müller will den ausgesäten gentechnisch
verunreinigten Mais einer Partie der Sorte Janna unterpflügen lassen.
Diese Entscheidung wurde den Landwirten bereits mitgeteilt und heute
(15. Mai) schriftlich zugesandt. Innerhalb der nächsten sieben Tage können
sie Stellung nehmen. Parallel wird mit den Landwirten und dem Saatguther-
steller verhandelt, die Maissaat auf freiwilliger Basis zu vernichten.
"Auf Grund unserer Erfahrungen mit BSE haben wir uns entschlossen, eine
klare und konsequente Linie zu fahren", so der Umweltminister. "Die
schleswig-holsteinische Landesregierung will die Landwirte und Verbraucher
vor nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen schützen."
Bei Kontrollen war vor zwei Wochen Saatgut entdeckt worden, das mit
genetisch veränderten Mais-Samen verunreinigt ist. Bei einer Partie der
Sorte Janna aus Kanada mit der Partienummer D/H 4620/355 wurden die
Konstrukte Event BT 176 und BT 11 nachgewiesen. Für Event BT 176 liegt
nur eine eingeschränkte Genehmigung vor, BT 11 darf nicht angebaut werden.
Kontrollen einer weiteren Charge waren ohne Beanstandungen. Bei der
Arsenal-Partie aus Chile mit der Nummer F 0076H030421 sind die Prüfungen
noch nicht abgeschlossen.
Für acht Betriebe in Schleswig-Holstein kam der Rückruf des beanstandeten
Saatgutes zu spät. Hier war der Mais bereits ausgebracht worden. Auf
diesen Flächen sollen die jungen Pflanzen untergepflügt werden.
Die öffentliche Debatte über Gentechnik zeige, so Minister Müller, dass die
Menschen sensibler mit dem Thema umgehen und die Verunsicherung steige.
Sein Ziel sei, mit fundierter Technikfolgenabschätzung, die auch lang-
fristige ökologische und soziale Folgen berücksichtige, Entscheidungs-
grundlagen zu verbessern und darüber hinaus alternative Entwicklungs- und
Handlungsoptionen aufzuzeigen.
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de