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AHO Aktuell - 15.05.2001

Emissionsminderung durch Braunalgen


Potsdam (ATB) - Emissionsminderungsmaßnahmen, die bei der Tränkung
und der Fütterung der Tiere ansetzen, sind besonders wirkungsvoll. So
wird der tierische Stoffwechsel genutzt, um die Ausscheidung von
lästigen und umweltschädlichen Gasen zu vermindern.

Gemeinsam mit einem Landwirt und dem Entwickler eines Braunalgenpräparates
erforscht das ATB die Wirkung von mit Braunalgen angereichertem
Tränkewasser auf Masthähnchen (Broiler). Algen enthalten organische Säuren,
vorwiegend Polyuronsäure, die die Stickstoffausscheidungen verändern und
so der Ammoniakbildung und -verflüchtigung einen anderen Verlauf geben.

Zwei Ställe mit je 21.500 auf Sägespänen gehaltenen Masthähnchen dienten
als Versuchs- und Kontrollstall. Als Vorleistung war eine Aufbereitungs-
anlage zur Enthärtung, Enteisenung und periodischen Desinfektion des
Tränkwassers installiert worden.

Im Mittel der jahreszeitlich variierten Versuche betrug die Emissions-
minderung bei Ammoniak 40 % (mit einem Minimalwert von 21 % und einem
Maximalwert von 51 %). Diese Schwankungen sind durch die temperatur-
abhängigen Lüftungsraten bedingt. Die Geruchsfreisetzung verringerte
sich um durchschnittlich 18 %.

Braunalgengabe und Wasseraufbereitung stellen ein zusammenhängendes
Verfahren dar, das Mehrkosten von 0,02 DM je aufgewachsenem Tier erfordert.
Da das Verfahren bei der Genehmigung einer Betriebsvergrößerungen von den
Umweltbehörden anerkannt wird, lassen sich diese Mehraufwendungen durch die
mögliche Vergrößerung des Tierbestandes mehr als ausgleichen.


Ansprechpartner:
Prof. Dr. Günter Hörnig und Dr. Hans-Joachim Müller
Abteilung Technik in der Tierhaltung
Tel: (0331) 5699-510
Institut für Agrartechnik Bornim e.V. (ATB)
Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam
 



 

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