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AHO Aktuell - 09.05.2001

Gesunde Klauen bei Kühen +++ Tierverhalten gibt Hinweise auf Fehler


(aid) - Neben Fütterungsfehlern, mangel- oder fehlerhafter Klauenpflege
sind Haltungsfehler eine wesentliche Ursache für Fundament- und Klauen-
probleme bei Kühen. Die kritische Beobachtung der Tiere kann dem Tierhalter
Hinweise auf Fehler bei der Haltung liefern. Darauf weist die Staatliche
Lehr - und Versuchsanstalt für Viehhaltung und Grünlandwirtschaft Aulendorf
hin. Laufen die Tiere beispielsweise verkrampft und mit gesenktem Kopf,
lässt dies auf eine mangelhafte Beschaffenheit des Bodens schließen.
Zu glatter Boden oder Unebenheiten lassen die Tiere ausrutschen, wobei
Bänder und Sehnen überlastet und die Klauen beschädigt werden. Gussasphalt-
boden gewährleisten eine dauerhafte Rutschfestigkeit, planbefestigte Beton-
flächen sollten nach zwei bis vier Jahren erneut aufgerauht werden. Häufige
Rangkämpfe im Frei- oder Liegebereich deuten auf zu geringen Bewegungs-
freiraum bzw. Überbelegung hin. Fehlende Ausweichmöglichkeiten - insbeson-
dere der rangniederen Tiere - führen zu Klauen - und Gelenkverletzungen.
Im Liegebereich sollte die Laufgangbreite mindestens 2,5 m und im Fress-
bereich 3,5 m betragen. Sackgassen sind unbedingt zu vermeiden, da hier
die Verletzungsgefahr besonders groß wird. Wenn die Kühe häufig im Liege-
bereich stehen, ist davon auszugehen, dass dieser Bereich nicht ihren
Anforderungen entspricht. Für alle Tiere sollte eine Liegezeit von mehr
als 12 Stunden angestrebt werden. Dazu müssen genügend komfortable Liege-
boxen bereitgestellt werden. Während der Liegezeit werden die Klauen
entlastet, längere Abtrockenphasen begünstigen die Klauenhornhärtung und
reduzieren damit die Infektionsgefahr. Die Liegeboxenlänge muss sich an
den größten Tieren orientieren, als Belag bei Hochboxen werden Gummimatten
oder Matratzen mit leichter Einstreu und bei Tiefboxen Stroh- oder Säge-
mehleinstreu empfohlen bzw. Häckselstroh bei Spaltenboden. Bei Einbau und
Instandsetzung der Gummimatten müssen plane Übergange zwischen Standbereich
und Gitterrosten gewährleistet sein, um Überlastungen insbesondere an den
Klauenspitzen zu vermeiden. Da die Erreger infektiöser Klauenerkrankungen
besonders in feuchtem Milieu gedeihen, sind alle Maßnahmen, die das Ab-
trocknen der Lauf- und Stehflächen begünstigen, der Klauengesundheit
förderlich. Gut durchlüftete Ställe, intakte Tränken und Hygienemaßnahmen
gehören hierzu. Frische Luft und Umweltreize dienen dem Wohlbefinden der
Tiere, Bewegung fördert zudem die Durchblutung des Bewegungsapparates,
deshalb sollte den Tieren auf der Weide oder in einem Laufhof Gelegenheit
zu Auslauf geboten werden, wobei der Bodenbelag des Laufhofs ebenfalls
eben, trocken und griffig sein muss.

Weitere Informationen:
aid-Heft "Klauenpflege und Klauenerkrankungen beim Rind", DIN A5,
48 Seiten, Bestell-Nr. 61-1407, ISBN 3-89661-877-6, 4,00 DM
(Rabatte ab 10 Heften pro Titel) zzgl. Porto und Verpackung gegen Rechnung
aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstraße 8, 53340 Meckenheim,

Österreich: ÖAV, Achauerstr. 49a, A-2335 Leopoldsdorf

aid, Dr. Sigrid Baars
 



 

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