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AHO Aktuell - 26.04.2001

Emnid - Vertrauensfrage zu Rindfleisch


Bielefeld, 25. April 2001 - Wenn Fleischwaren in Zeiten von BSE gekauft
werden, liegen Metzgereien und Fleischereien in der Gunst der deutschen
Verbraucher klar vorne. 73 Prozent der Fachhandelskunden bringen den
dort angebotenen Waren ein unverändertes bzw. höheres Vertrauen entgegen.
Metzger- und Fleischereien erhalten mit der Schulnote 2,1 die beste
Benotung der Verbraucher bei der Bewertung der ergriffenen Aufklärungs-
und Schutzmaßnahmen.

Wesentlich schlechter ist dagegen das Verbraucher-Urteil bei den
Supermärkten: Jeder zweite Deutsche mißtraut seit dem Auftreten der
ersten BSE-Fälle hierzulande den angebotenen Fleischwaren in den
Bedienungstheken deutscher Supermärkte.

Bei der Beurteilung der Wahrscheinlichkeit, BSE-getestetes Rindfleisch
zu erhalten, sind sich die Deutschen ebenfalls sicher: 49 Prozent sind
der Auffassung, in Metzgereien und Fleischereien ausschließlich BSE-
getestetes Rindfleisch kaufen zu können. An den Bedienungstheken der
Supermärkte sind immerhin noch 21 Prozent dieser Auffassung.

Dramatisch gesunken ist das Vertrauen der Deutschen gegenüber Rindfleisch
aus Selbstbedienungstheken und -kühlregalen in Supermärkten: Nur 13
Prozent trauen der abgepackten Ware im Kühlregal des Supermarktes und
gar nur neun Prozent dem abgepackten Fleisch aus dem Tiefkühlregal.

"Bei Packungen, die im wesentlichen nur Mindesthaltbarkeit und Kilopreis
ausweisen - wie beispielsweise bei rohem Fleisch - ist die Skepsis der
Verbraucher deutlich höher. Die persönliche Beratung und Bedienung an
den Fleischtheken ist für den Verbraucher dann eine Art Ersatzgarantie,"
sagt Jürgen Gebhardt, Handelsforscher bei TNS Emnid, zur Vertrauensfrage
Rindfleisch.

Wenn das Vertrauen der Verbraucher in den Genuss und die Sicherheit von
Rindfleisch wieder zurückgewonnen werden soll, dann halten die Deutschen
insbesondere eine erweiterte Informations- und Aufklärungsarbeit von
allen Beteiligten aus Wirtschaft, Politik und Handel am wichtigsten.
Ferner stehen eine nachhaltige wissenschaftliche Erforschung von BSE
und der Übertragbarkeit auf den Menschen, Pflichtangaben über BSE-Tests
an jedem Produkt, und lückenlose Kontrollen durch Schnelltests ganz oben
auf der Wunschliste der Verbraucher. Mit Sanktionen oder gar Verboten
ist die Bevölkerung dagegen eher zurückhaltend.

TNS Emnid, Markt-, Media- und Meinungsforschung, Bielefeld, befragte
Mitte März insgesamt 1.000 Bundesbürger nach ihrem aktuellen Kauf- und
Konsumverhalten von Fleisch und ihrer Verunsicherung bei anderen
Lebensmitteln bis hin zur Kosmetik. Ein Themenkatalog von über 30
Fragen erfasst das aktuelle Mißtrauen der Verbraucher gegenüber
Industrie, Handel und Gastronomie.

Diskutieren Sie über dieses Thema im AHO / AVA - Expertenforum.
 



 

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